Gefährliche Präparate zur Potenzsteigerung

Warnung vor „POWER tabs“ und „iErect“

Berlin - 18.08.2011, 13:52 Uhr


Einmal wieder warnen Gesundheitsbehörden vor dubiosen Potenzmitteln. Diesmal betrifft es die im Internet angepriesenen Präparate „POWER tabs“ und „iErect“. Untersuchungen des bayerischen Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) habe ergeben, dass die zur Nahrungsergänzung feilgebotenen Mittel nicht deklarierte Inhaltsstoffe enthalten.

Laut Deklaration bestehen die Präparate lediglich aus „natürlichen Kräutern“. Sie sollen die sexuelle Leistungsfähigkeit steigern. Das LGL fand in den Mitteln allerdings mehr als bloße Kräuter: So enthielten „POWER tabs“ in hoher Dosierung Thioaildenafil und Dithiodesmethylcarbodenafil und in „iErect“ wurde hoch dosiertes Thiosildenafil nachgewiesen. Vor allem bei Patienten, die zugleich Arzneimittel gegen Bluthochdruck oder Herzkrankheit nehmen, besteht erhöhte Gefahr von Neben- oder Wechselwirkungen, warnte das LGL.

Das LGL rät wegen des hohen gesundheitlichen Risikos dringend von einer Einnahme der Präparate ab. Besondere Vorsicht sei geboten, da es sich im vorliegenden Fall um chemische Verbindungen handele, für die nur unzureichende Daten zur toxikologischen Bewertung vorliegen. Rechtlich ist das Präparat als nicht zugelassenes und nicht verkehrsfähiges Arzneimittel einzustufen.

Wie das LGL weiter mitteile, ähneln die nachgewiesenen Inhaltsstoffe in ihrer chemischen Struktur den sogenannten Phosphodiesterase-5-Hemmern, für die vielfältige Nebenwirkungen und Anwendungsbeschränkungen bekannt sind. Häufige Nebenwirkungen, die bei PDE5-Hemmern auftreten, seien Kopfschmerzen oder Sehstörungen. Auch Schwindelgefühle, Hautrötungen oder Verdauungsstörungen sowie Mundtrockenheit könnten vorkommen.


Kirsten Sucker-Sket