„Health made in Germany“

Bahr und Rösler wollen Export von Gesundheitsleistungen fördern

Berlin - 22.08.2011, 14:11 Uhr


Während die Unternehmen der Gesundheitswirtschaft in Deutschland rund 10 Prozent des Bruttoinlandsprodukts erwirtschaften, beträgt der Exportanteil in der Branche nur rund 6 Prozent. Dieses schlummernde Potenzial wollen die Bundesminister Philipp Rösler und Daniel Bahr nun heben. Rund 1,2 Millionen Euro investieren ihre Ministerien, um die deutschen Anbieter und die Nachfrager aus dem Ausland zusammenzubringen.

Die Gesundheitswirtschaft gehört bekanntlich zu den wirtschaftlich bedeutendsten Branchen in Deutschland. Ihre Unternehmen gehören mit einem Beschäftigtenanteil von etwa 13 Prozent – etwa 4 bis 4,5 Millionen – zu den größten Arbeitgebern der deutschen Wirtschaft. Auch das Ausland ist an ihren Gesundheitsprodukten und -dienstleistungen interessiert. Insbesondere etwa Schwellenländern, in denen der Wohlstand wächst, sowie in Ländern, die die vor ähnlichen demografischen Herausforderungen stehen wie Deutschland.

Rösler und Bahr wollen nun – auch im Zusammenarbeit mit dem Außenministerium und dem Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung – Möglichkeiten für deutsche Unternehmen im Ausland schaffen. Neben klassischer Exportunterstützung in der Außenwirtschaft – etwa Kontakte knüpfen auf gemeinsamen Reisen von Politikern und Wirtschaftsvertretern – soll künftig eine neue Internetseite auch mittelständische Unternehmen auf Chancen hinweisen (www.exportinitiative-gesundheitswirtschaft.de). „Mehr Zusammenarbeit gerade zwischen kleinen und mittleren Unternehmen ist beim Export von Gesundheitsleistungen besonders notwendig. Die Exportinitiative Gesundheitswirtschaft will deshalb deutsche Unternehmen mit ihren Kunden und Partnern im Ausland zusammenbringen“, sagte Rösler. Die Initiative solle den Unternehmen eine Starthilfe geben – nach einiger Zeit soll sie in die Hände der Wirtschaft übergehen.

Bahr und Rösler sind überzeugt, dass es Zeit ist, die Gesundheitswirtschaft nicht mehr als bloßen Kostenfaktor zu sehen. Es gebe hier vieles, das in anderen Ländern mit großem Interesse verfolgt werde. Sei es die Medizintechnik, die Facharztausbildung, das DRG-Krankenhausvergütungssystem. Gefragt seien auch komplexe Systemlösungen – etwa für die Krankenhausversorgung. Viele Staaten hätten noch gar kein Gesundheitssystem, auch da sehen die Minister viele Chancen. Zwar hat noch kein Staat angeklopft, der den Gesundheitsfonds samit Morbi-RSA und Zusatzbeiträgen als System übernehmen will – aber es seien die Grundprinzipien, die gefragt seien, so Rösler. Zudem: auch aus Fehlern, die andere machen, lase sich lernen.


Kirsten Sucker-Sket