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Wettbewerbszentrale mahnt dm ab
Umstrittene Anzeige: dm will nachbessern
Die Drogeriekette dm hat dem Bundesministerium für Ernährung Zeitungsanzeigen bezahlt und sich so mit dessen „In-Form“-Kampagne für eine gesunde Lebensweise in Verbindung gebracht. Das ist der Wettbewerbszentrale sauer aufgestoßen. Sie verlangt von dm eine Unterlassungserklärung – dm will die Anzeige nun nachbessern.
Nach Informationen von hr-Info sollten bis Anfang September insgesamt zwölf bezahlte Anzeigen des BMELV im Rahmen einer dm-Anzeigenkampagne in der „Bild“-Zeitung erscheinen. Im linken Teil der Anzeige wirbt dm für sein Kundenmagazin und seine Unternehmenspolitik. Im rechten Teil wirbt das Ministerium mit einem Bild seines Staatssekretärs Dr. Gerd Müller (CDU) für seine „In Form“-Kampagne. Laut hr-Info hat dm für die Anzeigenplätze des Ministeriums insgesamt rund 341.000 Euro bezahlt.
Die Wettbewerbszentrale beanstandet, dass sich die gesponserte Anzeige unmittelbar neben der dm-Anzeige befindet. „Ins Auge springt ein Nebeneinander von Werbung und Anzeigenkampagne der Bundesregierung. Dabei entsteht der Eindruck, als würde die Bundesregierung dm ausdrücklich empfehlen“, so Peter Breun-Goerke von der Geschäftsführung der Wettbewerbszentrale zu hr-Info. Die dünne Trennlinie, die zwischen beiden Teilen der Anzeigen besteht, kann diesen Eindruck aus seiner Sicht nicht beheben.
Herbert Arthen, Sprecher von dem, bestätigte gegenüber DAZ.online die Werbeaktion. Es bestehe eine Sponsoringvereinbarung mit dem Ministerium. Darin werde dem BMELV Anzeigenfläche zur Verfügung gestellt, ohne dass dafür eine Gegenleistung verlangt werden. Derartige Verträge seien regierungsseitig üblich, so Arthen. Das BMELV sei aber nur einer von mehreren Partnern, mit denen dm wirbt – insgesamt seien im Rahmen der besagten Kampagne 36 Anzeigen geplant. Auch andere Organisationen, die sich um die Gesundheit kümmern, sind der Drogeriekette ein willkommener Partner.
Die Wettbewerbszentrale verlangt von der Drogeriekette bis zum 25. August eine Unterlassungserklärung , dass sie in Zukunft auf die kombinierte Anzeige verzichtet. Wird diese nicht abgegeben, wird der Fall vor Gericht landen. Arthen sagte zu DAZ.online, dm werde auf die Hinweise der Wettbewerbszentrale eingehen. Die Anzeigenkampagne mit dem Ministerium, die eigentlich schon diese Woche am Mittwoch und Freitag fortgesetzt werden sollte, wird vorläufig ausgesetzt. Die Anzeigen sollen nun modifiziert werden. „Wir werden eine klarere Abgrenzung zwischen beiden Anzeigen vornehmen“, so Arthen. Diese Woche werden die geplanten Anzeigenmotive „aller Voraussicht nach“ mit anderen Partnern erscheinen. „Wir wollen informieren, nicht irritieren“, so Arthen.
Berlin - 22.08.2011, 16:26 Uhr