Arzneimittelverbrauch

Österreich liegt unter dem EU-Durchschnitt

07.09.2011, 10:00 Uhr


Die aktuelle Ausgabe „Daten & Fakten kompakt“ des Österreichischen Pharmaverbandes Pharmig, die soeben publiziert wurde, liefert einen interessanten Einblick in den Pharma-Markt in der Alpenrepublik und in den Umgang unserer Nachbarn mit Arzneimitteln.

13% machen die Arzneimittelausgaben an den Gesundheitsausgaben Österreichs in Höhe von 30,3 Mrd. Euro aus (2009), womit das Land sich in Europa deutlich im unteren Mittelfeld befindet. Zum Vergleich: Deutschland wird mit 14,9% beziffert, während Ungarn, die Slowakei und Griechenland mit 32,6%, 26,6% bzw. 24,8% die absoluten Spitzenplätze belegen.

Der österreichische Arzneimittelverbrauch war in 2010 im europäischen Vergleich mit 1010,2 Einzeldosen (Standard Units, d.h. 25,04 Arzneimittelpackungen) pro Jahr ebenfalls unterdurchschnittlich. Im Mittel werden 1096,29 Standard Units konsumiert (25,23 Packungen pro Kopf). Dort ist auch Deutschland angesiedelt, während die Franzosen mit 1452 Einzeldosen auf das rund 1,5-fache dieses Wertes kommen.

Auch die Pro-Kopf-Arzneimittelausgaben auf Basis des FAP (Fabrikabgabepreis) lagen im Jahr 2010 mit ca. 250 Euro um 10,93% unter dem Mittelwert der EU-15 von 281,08 Euro (zum Vergleich: Deutschland: 313 Euro, Spitzenreiter Schweiz: 361 Euro, Schlusslicht Bulgarien: 79 Euro). Dies mag auch daher rühren, dass Arzneimittel in Österreich billiger sind als anderenorts in Mitteleuropa. So liegt der österreichische FAP pro Packung (in 2010) um 17,22% unter dem Mittelwert der EU-15 von 12,08 Euro. Am tiefsten müssen die Dänen mit einem durchschnittlichen Packungspreis von ca. 23 Euro in die Tasche greifen, gefolgt von 19 Euro in Schweden und 17,34 Euro bzw. 17,08 Euro in der Schweiz und in Deutschland.


Dr. Helga Blasius