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Noweda-Eröffnungsfeier abgesagt
Noweda: Sicherheit der Gäste gefährdet
Wegen „akuter Sicherheitsbedenken“ hat der Großhändler Noweda eine für vergangenen Samstag geplante Eröffnungsfeier am neuen Standort in Peine abgesagt.
Einzelheiten zu Art und Ausmaß der Bedrohung wollte Unternehmenssprecherin Annett Oeding nicht nennen. Bekannt wurde jedoch, dass vor einiger Zeit Noweda-Auslieferungsfahrzeuge am Verlassen des Werksgeländes durch eine Art „Nagelbrett“ gehindert wurden. Ob und welcher Schaden dabei verursacht wurde, ist nicht bekannt.
Die Gewerkschaft Verdi hatte wegen der anhaltenden Lohnauseinandersetzung einen Protest gegen die Eröffnungsveranstaltung mit 250 geladenen Gästen aus der Region Hannover in Form eines Spaliers angekündigt. „Zuvor wurde durch eine Mahnwache seitens ver.di sowie durch verschiedene Berichterstattungen der Versuch unternommen, die Inbetriebnahme des neuen Hauses zu erschweren“, heißt es im Text der Absage.
Noweda betont jedoch, dass die Absage ausdrücklich nicht wegen des angekündigten Protestes geschah: „Wir verdächtigen niemanden und können nicht sagen, aus welcher Ecke die Drohungen kommen“, so Noweda-Sprecherin Oeding. Durch die Absage solle einen Beitrag „zur Vermeidung von nicht kalkulierbaren Risiken und eventuellen Trittbrettfahrern zum Schutz unserer Gäste, zum Wohl der Apothekerschaft sowie des Unternehmens Noweda“ geleistet werden.
Seit Monaten protestiert die Gewerkschaft Verdi gegen die Lohnpolitik von Noweda. Die Mitarbeiter am neuen Standort Peine werden nicht nach dem höheren niedersächsischen Tarif entlohnt, sondern nach dem niedrigeren sächsischen Tarif. Allerdings hat Noweda-Vorstandschef Wilfried Hollmann angekündigt, nach einem halben Jahr die Entlohnung zu erhöhen: „Wir werden den Tarif nach einer Anlaufphase von einem halben Jahr anpassen. Unsere Mitarbeiter werden dauerhaft mehr verdienen als die Mitarbeiter unserer Mitbewerber.“
Verdi-Sekretärin Kornelia Jung reagierte auf die Absage der Eröffnungsfeier gegenüber den „Peiner Nachrichten“ geschockt: „Ich muss das erstmal verdauen. So etwas habe ich noch nicht erlebt.“ Durch die Begründung der Absage fühlt sie sich nicht angegriffen. „Tarif-Auseinandersetzungen müssen im Rahmen bleiben.“ Angriffe auf Personen seien nicht tolerierbar. „Ob wir mit einer Mahnwache oder einem Spalier protestieren, wir sind friedliche Menschen, uns geht es um die Sache.“
Peine - 26.09.2011, 10:39 Uhr