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Infektionskrankheiten
Kinderlähmung aus der Europäischen Region verdrängt
Die Regionale Zertifizierungskommission der WHO für die Eradikation der Kinderlähmung in der Europäischen Region (RCC) hat anlässlich ihrer 25. Tagung in dieser Woche in Kopenhagen bekannt gegeben, dass Europa seine Zertifizierung als poliofrei. trotz der Einschleppung des Poliovirus vom Typ 1 im Jahre 2010 behält.
Erstmals war die europäische Region, die 53 Länder umfasst, im Jahr 2002 als poliofrei zertifiziert worden. Im Jahr 2010 wurden dann in vier Ländern – Kasachstan, der Russischen Föderation, Tadschikistan und Turkmenistan – 475 im Labor bestätigte Fälle des wilden Poliovirus Typ 1, darunter 30 Todesfälle, gemeldet. Durch entsprechende Gegenmaßnahmen gelang es jedoch, die Ausbreitung des Poliovirus zu unterbinden. Dies wurde durch abgestimmte zusätzliche Impfaktionen, oft in Form landesweiter Impfkampagnen erreicht. Das WHO-Regionalbüro für Europa wird aber weiterhin mit den Mitgliedsstaaten zusammenarbeiten, damit die Region wachsam bleibt und ihre Zertifizierung als poliofrei aufrechterhalten werden kann.
Seit der Gründung der weltweiten Initiative zur Ausrottung der Kinderlähmung (GPEI) im Jahr 1988 hat sich die Anzahl der Neuerkrankungen insgesamt um mehr als 99% verringert. Damals traten in den über 125 endemischen Ländern jährlich über 350.000 Fälle von Kinderlähmung auf. Bisher wurden im Jahr 2011 (Stand: 16. August) weltweit 325 Fälle gemeldet. Nur vier Länder sind weiterhin endemisch: Afghanistan, Indien, Nigeria und Pakistan.
29.09.2011, 12:16 Uhr