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Prostatakrebs
Blockade von Neuropilin-2 verstärkt Strahlentherapie
Während das Prostatakarzinom in frühen Stadien als heilbar gilt, ist die Prognose mit weiterem Fortschreiten der Erkrankung schlecht. Durch die Kombination einer neuartigen molekularen Therapie mit der bereits seit Jahrzehnten etablierten Strahlentherapie wollen Forscher am Uniklinikum Dresden eine neue Behandlungsmethode entwickeln.
Das teilte die Wilhelm-Sander-Stiftung jetzt mit. Die Forscher haben als molekularen Angriffspunkt einen Eiweißstoff ausgewählt, der auf der Oberfläche von Krebszellen vorkommt, das erst vor kurzem entdeckte „Neuropilin-2“. Wird dieses Eiweiß in seiner Funktion blockiert, kann die Strahlung den Tumor besser angreifen.
Prostatakrebszellen schützen sich vor extremem Stress, wie er während einer Strahlentherapie auftritt, unter anderem durch das Eiweiß Neuropilin-2. Eine therapeutische Blockade dieses Eiweißes führt bei einigen Krebsarten zum Schrumpfen des Tumors und seiner Metastasen. Die Forscher wollen überprüfen, welche Auswirkung die Blockade von Neuropilin-2 während einer Strahlentherapie auf das Fortschreiten des Prostatakrebses hat. Die Aktivierung von Neuropilin-2 durch einen seiner Bindungspartner, den VEGF-C, schützt Prostatakrebszellen vor extremem Stress.
In einem von der Wilhelm-Sander-Stiftung geförderten Projekt wollen die Forscher nun die Rolle von Neuropilin-2 und VEGF-C während der Strahlentherapie mit immunhistochemischen Methoden genauer unter die Lupe nehmen. Dabei greifen sie auf Gewebeproben zurück, die routinemäßig von Patienten zur Diagnose entnommen wurden. In Zellkulturmodellen regeln sie die Aktivität von Neuropilin-2 künstlich herunter, herauf oder blockieren diese ganz. Die Zellen werden dann wie bei einer Therapie bestrahlt. Ergänzend wird im Mausmodell das Wachstum von verschiedenen Tumoren, die Neuropilin-2 in unterschiedlichen Mengen produzieren, unter Bestrahlung untersucht. Sollten die Ergebnisse der Studie zeigen, dass Neuropilin-2 ein geeigneter Anknüpfungspunkt ist, um die Wirkung der Strahlentherapie zu erhöhen, wäre dies die Basis zur Entwicklung einer neuen Behandlungsmethode.
Die Wilhelm-Sander-Stiftung fördert dieses Forschungsprojekt mit rund 150.000 Euro. Stiftungszweck ist die medizinische Forschung, insbesondere Projekte im Rahmen der Krebsbekämpfung. Die Stiftung geht aus dem Nachlass des gleichnamigen Unternehmers hervor, der 1973 verstorben ist.
Quelle: Pressemitteilung der Wilhelm-Sander-Stiftung
Dresden - 01.10.2011, 10:00 Uhr