Gipfeltreffen

ABDA-Präsident Wolf zu Besuch bei Bahr

Berlin - 11.10.2011, 14:21 Uhr


Gipfeltreffen nach dem Apothekertag: Am kommenden Freitag treffen Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) und ABDA-Präsident Heinz-Günter Wolf zu einem Meinungsaustausch über aktuelle Themen zusammen.

Über die offizielle Tagesordnung des Treffens wurde nichts bekannt. Auf dem Apothekertag aber hatte DAV-Vorsitzender Fritz Becker in der politischen Diskussion mit CDU-Gesundheitspolitiker Jens Spahn angedeutet, dass es bereits „in den nächsten Tagen“ zu Gesprächen mit der Politik über die Honorarforderungen der ABDA kommen werde. Dem Vernehmen nach sind bis Freitag zudem weitere Kontakte mit Gesundheitspolitikern der Regierungskoalition vorgesehen.

Auf dem Apothekertag hatte die ABDA ihre Honorarforderungen präsentiert: Im Gesamtumfang von circa 350 Millionen Euro fordert die ABDA eine Zusatzhonorierung für Nacht- und Notdienste, für das Herstellen von Rezepturen und für die Dokumentation von BtM-Rezepten. Zudem verlangt die ABDA eine Aufstockung des packungsbezogenen Honorars.

Eine Rolle im Gespräch mit Bundesgesundheitsminister Bahr dürfte zudem das vom Apothekertag verabschiedete ABDA-Modell zur Eindämmung von Pick-up-Stellen spielen. Der ABDA-Vorschlag sieht für die neue ApBetrO einen Genehmigungsvorbehalt für alle Rezeptsammelstellen vor. Für das BMG hatte Staatssekretärin Annette Widmann-Mauz die Prüfung dieses Vorschlages auf dem Apothekertag ebenso zugesagt wie CDU-Politiker Jens Spahn.

Gesprächsbedarf besteht aus Sicht der ABDA zudem noch zum ABDA/KBV-Konzept. Die ABDA möchte mehr als einen Modellversuch im Versorgungsstrukturgesetz festgeschrieben wissen. Die Regierungskoalition will in ihrem Änderungsantrag nur einen Modellversuch per Gesetz zulassen.

Das Gespräch dürfte in belasteter Atmosphäre stattfinden. Die Stimmung im Regierungslager gegenüber der Apothekerschaft ist derzeit nicht besonders positiv. Am Rande der Reise des Gesundheitsausschusses unter anderem nach Schweden wurde vonseiten der mitreisenden Politiker darauf verwiesen, dass die Apothekerschaft an ihren traditionellen Forderungen festhalte und selbst kaum konstruktive Vorschläge unterbreite. Verärgert soll Bundesgesundheitsminister Bahr zudem auf die wiederholten ABDA-Forderungen nach einem grundsätzlichen Verbot des Versandhandels reagiert haben.         


Lothar Klein