Wachstumsmarkt Arzneimittel

Fedex liefert bald auch Arzneimittel

Berlin - 19.10.2011, 09:56 Uhr


Der wegen sinkender Einnahmen in seinem Stammgeschäft und der schwachen US-Konjunktur unter Druck stehende Expressdienstleister Fedex sucht nach neuen Erlösquellen und will dazu massiv in den Transport von Arzneimitteln investieren.

Smith ist der Sohn des Firmengründers und jetzigen Vorstandsvorsitzenden Fred Smith und leitet bei Fedex das Life-Science-Geschäft. In den Pharmatransporten sieht er eine der Haupttriebfedern für das künftige Geschäft. „Die Weltbevölkerung wächst, wird älter und kauft globaler ein.“ Schon in nächster Zeit werde Fedex eine Reihe spezieller Zwischenlager für kühlbedürftige Arzneimittel und Gesundheitsprodukte aufbauen - sowohl in Asien als auch in Europa, kündigte Smith an. Zudem solle die Flotte mit Boeing-777-Flugzeugen, deren kompletter Rumpf auf eine exakte Temperatur eingestellt werden kann, von derzeit 15 auf 45 erweitert werden. „Wir wollen in der Gesundheitsindustrie weltweit die Nummer eins werden“, sagte Smith.

Die Zahl der Wettbewerber auf dem 24 Milliarden Dollar schweren Pharmatransportmarkt ist der Zeitung zufolge vergleichsweise gering. Nur wenige Frachtfirmen schafften es derzeit, ihren Kunden ein weltumspannendes Netz von Kühllagern und Spezial-Lkws zu bieten, die von Tür zu Tür liefern. Vor allem UPS, vor Fedex größter Logistikkonzern der Welt, und DHL liefern sich auf dem Arzneimitteltransportmarkt ein Kopf-an-Kopf-Rennen. UPS und die Deutsche Post-Tochter DHL planen ebenfalls weitere Investitionen. UPS plant laut „Handelsblatt“ in Europa bis 2015 acht weitere Kühlhäuser, und auch DHL wolle noch in diesem Jahr 24 weitere Speziallager in ihren Luftfrachtzentren eröffnen.

Im Fokus der Logistiker steht vor allem Indien. Dort wird nach Schätzung des indischen Arzneimittelherstellerverbandes OPPI die Pharmaproduktion in den nächsten beiden Jahren um jeweils 12 Prozent zulegen. Die indischen Exporte sollen sogar um 23 Prozent steigen. Neben Indien wird auch in Asien mit erheblichen Wachstumsraten gerechnet. Dort soll der Pharmaumsatz nach Schätzungen bis zum Jahr 2015 auf rund 40 Prozent des weltweiten Umsatzes steigen und ein den USA vergleichbares Volumen erreichen.


Lothar Klein/dpa


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