Arzneimittel-Ausgaben

Ausgabenminus schwächt sich ab

Berlin - 01.11.2011, 09:33 Uhr


Die Apothekerverbände Rheinland-Pfalz und Hessen vermelden für die ersten neun Monate des Jahres nach wie vor sinkende Arzneimittelausgaben. Allerdings dreht sich seit August der Trend vom Minus langsam wieder ins Plus. Das war zu erwarten: Da seit August 2010 der erhöhte Herstellerrabatt gilt, relativieren sich nun die Vergleichszahlen.

Die Arzneimittelausgaben der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) sind in Rheinland-Pfalz in den ersten drei Quartalen 2011 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 3,5 Prozent zurückgegangen. Nach Angaben des Apothekerverbands Rheinland-Pfalz betrugen sie 951,8 Mio. Euro – das waren 35 Mio. Euro weniger als im Vergleichszeitraum. Von Januar bis einschließlich Juli 2011 war der Ausgabenrückgang mit 5,4 Prozent noch höher. Nachdem der Ferienmonat Juli sogar ein Minus von mehr als 11 Prozent verzeichnen konnte, ging es im August wieder um 5,5 Prozent auf 110,3 Mio. Euro hoch. Auch im September wuchsen die Ausgaben, wenn auch nur noch um 1,2 Prozent gegenüber September 2010.

Ein ähnliches Bild zeichnet sich in Hessen. Hier betrug der Rückgang der GKV-Arzneimittelausgaben in den ersten neun Monaten 2011 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 4,3 Prozent. Sie beliefen sich in dieser Zeitspanne auf insgesamt 1.366,1 Mio. Euro – 61,8 Mio. Euro weniger als in den ersten drei Quartalen 2010, so der Hessische Apothekerverband. Von Januar bis Juli 2011 freuten sich die Kassen noch über ein Minus von 6,4 Prozent. Auch in Hessen war der Juli Haupt-Ferienmonat – die Ausgaben sanken um 11,6 Prozent gegenüber Juli 2010. Doch im August lag das Plus bei den Medikamentenausgaben dann bei 6,4 Prozent (158,6 Mio. Euro). Im September war die Entwicklung nicht mehr so dynamisch: Die Ausgaben stiegen im Vergleich zum Vorjahresmonat um knappe 0,6 Prozent auf 153,8 Mio. Euro.

Dass die Ausgaben seit August 2010 so spürbar gesunken sind, ist noch keine Folge des AMNOG. Hierfür haben schlicht die im GKV-Änderungsgesetz beschlossene Erhöhung des Herstellerrabatts für nicht-festbetragsgeregelte Arzneien von 6 auf 16 Prozent und das Preismoratorium gesorgt. Die letzten drei Monate des Jahres werden nun zeigen, ob am es am Ende unterm Strich bei einem Minus bei den GKV-Arzneimitteln bleiben wird. Klar ist: Im Grunde sind die Zahlen der DAV-Frühinformation nur bedingt aussagekräftig. Unberücksichtigt sind weiterhin die Einsparungen aus Rabattverträgen.


Kirsten Sucker-Sket