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Pharmagroßhandel
Novartis beliefert Gehe nicht mehr
Seit dem 15. Oktober wird der Pharmagroßhändler Gehe als einziges Unternehmen nicht mehr vom Schweizer Pharmahersteller Novartis beliefert. Als Grund für die Nichtbelieferung sieht Gehe Uneinigkeiten in den Lieferkonditionen, die das Pharmaunternehmen einseitig zu seinen Gunsten ändern möchte.
Durch die Nichtbelieferung sieht sich der Stuttgarter Pharmgroßhändler massiv an der Erfüllung des gesetzlichen Versorgungsauftrages gehindert. Gehe geht davon aus, dass durch die Nichtbelieferung der kartellrechstrelevante Tatbestand der Diskriminierung erfüllt ist.
Der Großhändler betont, im Interesse der Apotheken und deren Patienten könne man eine Gefährdung des Versorgungsauftrages nicht zulassen. Man wolle, so ein Gehe-Sprecher, auch künftig sofort rechtliche Schritte gegen alle Diskriminierungsversuche unternehmen.
Gehe hat bereits einen Großteil seiner Kunden über die Versorgungsengpässe mit Ware von Novartis informiert. Der Pharmgroßhändler hat zudem den Bundesverband des pharmazeutischen Großhandels in Kenntnis gesetzt, um die Belieferung der Apotheken zur Erfüllug ihres Versorgungsauftrages bestmöglich zu gewährleisten.
Nach Informationen von DAZ.online sollen derzeit alle pharmazeutischen Großhandlungen Schwierigkeiten und Auseinandersetzungen mit Novartis zum Thema Lieferkonditionen haben. Konkrete Maßnahmen wie der Belieferungsstopp seien derzeit aber nur gegen Gehe verhängt worden. Dem Vernehmen nach soll es bei den Verhandlungen um Kürzungen des Skonto von 1,5% auf 0,55% gehen. Dies könnte letztlich bedeuten, dass dem Großhandel weitere Möglichkeiten genommen würden, Skonti an die Apotheken weiterzugeben.
Eine Anfrage von DAZ.online zu diesem Sachverhalt bei Novartis läuft.
Stuttgart - 09.11.2011, 15:17 Uhr