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Apothekerkammer Nordrhein
Protest gegen Retaxationsflut der Kassen
In einer Resolution hat die Apothekerkammer Nordrhein gegen das „Retaxationsgebahren von Krankenkassen“ protestiert. Die Kassen sollen zur Vertragspartnerschaft zurückkehren.
Auslöser ist der Ärger über die steigende Zahl von Retaxationen durch die BKK Novitas und anderer Betriebskrankenkassen. Apotheken erfüllten mit der Abgabe ärztlich verordneter Arzneimittel ihren öffentlich-rechtlichen Versorgungsauftrag. Gleichzeitig helfen sie dadurch der Krankenkasse, ihrer im Verhältnis zum Versicherten bestehende Leistungsverpflichtung nachzukommen. Als Pendant zu der Lieferverpflichtung bestehe ein Vergütungsanspruch des Apothekers gegen die Krankenkasse.
„Diesen negieren einzelne Kassen durch ihr fragwürdiges Retaxationsgebahren und beeinträchtigen dadurch massiv die Apotheken bei der Erfüllung ihrer Kernaufgabe, der Sicherstellung einer unverzüglichen Patientenversorgung“, heißt es in der Resolution weiter. Insbesondere der hochsensible Bereich der Versorgung mit Betäubungsmitteln dürfe nicht gefährdet werden: „Hier werden nicht nur Apothekerinnen und Apotheker verunsichert, sondern auch die beteiligten Ärzte, deren vermeintlich falsche Verschreibungspraxis mit fragwürdigen Argumenten beanstandet wird.“
Gleichzeitig erwarteten die nordrheinischen Apothekerinnen und Apotheker, dass in den entsprechenden Arzneimittellieferungsverträgen das Primat der Versorgung durch die Apotheke vor formellen Anforderungen eindeutig und rechtssicher verankert werde. So sollte die nachträgliche Heilung von formellen Fehlern und Aufwandserstattungen bei unberechtigten Retaxationen durch die Krankenkassen vereinbart werden.
Düsseldorf - 17.11.2011, 11:42 Uhr