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Darmerkrankungen
Kohl schützt vor Entzündungen
Ein Freiburger Forscherteam konnte jetzt Nahrungsmoleküle isolieren, die das Immunsystem stärken, die Glukosinolate. Diese sind in hohen Konzentrationen in Kreuzblütengewächsen wie Brokkoli oder Rosenkohl enthalten.
Diese Verbindungen spielen eine wichtige Rolle bei der Funktion und Erhaltung von Immunzellen des Darmes. Das Forscherteam fütterte Mäuse mit einer synthetischen Kost, die keine Pflanzenbestandteile und damit auch keine Glukosinolate enthielt. Das schwächte die Immunabwehr im Darm der Tiere. Gaben die Wissenschaftler ein Glukosinolat zum Futter hinzu, stärkte das die Abwehrfunktion wieder. Die Daten der Wissenschaftler zeigen jetzt zum ersten Mal einen definierten molekularen Pfad, über den Nahrungsbestandteile bestimmter Gemüsesorten das Immunsystem des Darms verstärken könnten.
Obwohl Studien für den Menschen noch nicht vorliegen, ist es wahrscheinlich, dass ähnliche Mechanismen wie bei den Mäusen wirksam sind. Studien haben bereits einen Zusammenhang zwischen gemüse- und obstarmer Ernährung und einem gesteigerten Erkrankungsrisiko für chronisch-entzündliche Darmerkrankungen gezeigt. Es ist vorstellbar, dass solche Pflanzenbestandteile oder verwandte Moleküle in der Zukunft zur Prävention oder Therapie von Darminfektionen und chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen eingesetzt werden könnten. Neben Brokkoli und Rosenkohl zählen auch Weißkohl, Rotkohl, Blumenkohl, und Kohlrabi zu den Kreuzblütengewächsen.
Literatur: Kiss, E. A., et al.: Science 2011, Online-Vorabpublikation doi:10.1126/science.1214914.
Freiburg - 30.11.2011, 10:00 Uhr