Erschöpft und ausgebrannt

Burnout – nur eine Mode- oder Ausweichdiagnose?

07.12.2011, 13:50 Uhr


Ob der Spiegel, die Zeit oder das Deutsche Ärzteblatt, kaum eine Zeitung oder Zeitschrift scheint zurzeit an dem Thema Burnout vorbeizukommen. So titelte das Deutsche Ärzteblatt

Jetzt wehren sich Fachleute sowohl gegen die Bagatellisierung als auch gegen eine Psychiatrisierung des Burnout-Syndroms. So auch der Freiburger Internist, Psychiater und Psychotherapeut Prof. Dr. Joachim Bauer, der zahlreiche Untersuchungen zum Burnout-Syndrom durchgeführt hat. In der aktuellen Ausgabe der DAZ erläutert er die entscheidenden Kennzeichen eines Burnout-Syndroms. Für Bauer ist das Burnout-Syndrom eine ernst zu nehmende Gesundheitsstörung, die in einem spezifischen Zusammenhang mit dem Arbeitsplatz steht. Zu der Diskussion, dass von Burnout gesprochen wird, tatsächlich aber eine Depression vorliegt und Burnout oft nur eine Ausweichdiagnose ist, erklärt er: „ Nicht jedes Burnout-Syndrom ist eine Depression.“ Sowohl Burnout-Betroffene als auch Depressive würden fachkundige Hilfe benötigen. Bei Menschen mit Burnout gehe es vor allem darum, den Blick auf die Arbeitsplatzsituation zu richten. „Wenn jedes Burnout zu einer Depression erklärt wird, geht diese Perspektive leicht verloren“, so Bauer im Gespräch mit der DAZ.

Lesen Sie dazu

Bauer J: Burnout – „Modediagnose“ oder ernste Gesundheitsstörung? DAZ 2011, Nr. 49, S. 50 - 54

"Ich bin ausgebrannt und depressiv" - ein persönlicher Bericht. DAZ 2011; Nr. 49; S. 55 - 56


Dr. Doris Uhl