IMS-Marktdaten

Zwangsrabatte: GKV bislang um 2,9 Milliarden Euro entlastet

Berlin - 08.12.2011, 13:41 Uhr


Im Oktober 2011 haben Apotheken Rabatte in Höhe von 105 Millionen Euro an die gesetzlichen Krankenkassen abgeführt. Das sind 14 Millionen Euro mehr als noch im Oktober 2010. Arzneimittelhersteller leisteten in dem Monat Zwangsabschläge in Höhe von 191 Millionen Euro (Vorjahr: 201 Mio. Euro). Dies geht aus aktuellen Marktdaten von IMS Health hervor.

Infolge der Erhöhung des von den Apotheken zu leistenden Kassenabschlags von 1,75 Euro auf 2,05 Euro ab 1. Januar 2011 hat sich das Rabattvolumen in diesem Jahr deutlich erhöht. Insgesamt führten die Apotheken von Januar bis Oktober dieses Jahres 1,03 Milliarden Euro an die Kassen ab. Im Vorjahr waren es noch 878 Millionen Euro.

Die Hersteller brachten es in den ersten zehn Monaten des Jahres auf Rabatte in Höhe von insgesamt 1,89 Milliarden. Infolge der Erhöhung des gesetzlichen Herstellerrabatts für Nicht-Festbetragsarzneimittel von 6 auf 16 Prozent ab August 2010 fielen die Nachlässe zugunsten der Kassen zunächst deutlich höher aus. Seit August 2011 tritt nun ein Sockeleffekt ein, d.h. das Ausgangsniveau für Entwicklungsvergleiche beruht nunmehr auf der gleichen Zwangsrabatthöhe. Dass die Zahlungen seit September in diesem Jahr etwas niedriger ausfallen als in den Vergleichsmonaten des Vorjahres, erklärt IMS mit der „bescheidenen Marktentwicklung“ im September und Oktober 2011 – hier war eine weitgehende Stagnation festzustellen.

Bei den pharmazeutischen Großhändlern, die seit Jahresbeginn 0,85 Prozent Rabatt auf den Abgabepreis des pharmazeutischen Unternehmers gewähren müssen, belief sich die Einsparsumme zugunsten der Kassen auf 142 Millionen Euro.

Insgesamt haben der erhöhte Herstellerzwangsrabatt, der heraufgesetzte Apothekenrabatt sowie der zu Beginn des Jahres eingeführte Großhandelsabschlag in den ersten zehn Monaten 2011 ein GKV-Einsparvolumen von 2,9 Mrd. Euro generiert. 


Kirsten Sucker-Sket