Sucht

Alkohol bei Senioren ein zunehmendes Problem

29.12.2011, 11:32 Uhr


Die Zahl der Alkoholabhängigen steigt nicht nur unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen, auch im Alter ist Alkoholabusus ein wachsendes Problem. Es wird der Drogenbeauftragten der Bundesregierung, Mechthild Dyckmans, zufolge häufig unterschätzt.

Gegenüber der "Frankfurter Rundschau" nannte Dyckmans die Zahl von 400.000 über 60-Jährigen, die Schätzungen zufolge unter Alkoholsucht leiden. Auch habe jeder siebte Pflegebedürftige, der zu Hause oder in einem Heim betreut wird, Untersuchungen zufolge ein Alkohol- oder Medikamentenproblem. Das sind alarmierende Zahlen“, sagte Dyckmans. Alarmierend vor allem deshalb, weil sie angesichts der demografischen Entwicklung hin zu einer immer älter werdenden Bevölkerung wohl noch weiter steigen werden. 

Die Drogenbeauftragte forderte, die Sucht im Alter mehr in den Fokus des Bewusstseins zu rücken und entsprechende Hilfsangebote zu verstärken. Dabei setzt die FDP-Politikerin auch auf Ärzte und Apotheker. Sie sollen Pflegepersonal verstärkt für die Problematik einer Medikamentenabhängigkeit sensibilisieren und über die Gefahren der Kombination von Arzneimitteln und Alkohol aufklären. 

Dyckmans kündigte an, die Sucht Älterer als Schwerpunkt der neuen nationalen Strategie zur Drogen- und Suchtpolitik der Regierung zu verankern. 


Dr. Beatrice Rall