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Studie zu Verwaltungskosten
Apotheken wirtschaften am günstigsten
Die Apotheken wirtschaften günstiger als andere Leistungsanbieter im Gesundheitswesen: Im deutschen Gesundheitssystem fallen deutlich mehr Verwaltungskosten an als bisher vermutet. Im Vergleich zu Ärzten und Krankenhäusern haben die Apotheken aber die geringsten Verwaltungskosten
Die GKV-Gesamtausgeben betrugen im Jahr 2010 rund 176 Milliarden Euro. Nach der A. T. Kearney Studie sind 23 Prozent davon bürokratischen Abläufen geschuldet. Der Hauptanteil der Verwaltungskosten geht dabei direkt oder indirekt von der Gesetzlichen Krankenversicherung aus. Laut Studie werden 68 Prozent der gesamten Verwaltungskosten bzw. 27,5 Milliarden Euro durch die GKV verursacht. Das entspricht einem tatsächlichen Verwaltungsaufwand von 15,6 Prozent.. Dieser Verwaltungskostenanteil ist um den Faktor 2,9 größer als die von der GKV offiziell berichteten Verwaltungskosten von 5,4 Prozent bzw. 9,5 Milliarden Euro. In der Industrie liege dieser Anteil bei nur 6,1 Prozent.
Apotheken haben im Jahr 2010 32,6 Milliarden Euro der GKV-Leistungsausgaben bezogen. Ihr Verwaltungsaufwand von 2,6 Milliarden Euro lag deutlich unter dem von Krankenhäusern und niedergelassenen Ärzten. Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, dass es sich bei Apotheken nicht um reine Dienstleister, sondern um Handelsunternehmen handelt. Dabei dominiert innerhalb der Verwaltungsprozesse von Apotheken der Anteil, der durch die GKV verursacht wird: Von dem acht prozentigen Verwaltungskostenanteil ihres Gesamtumsatzes werden 64,5 Prozent durch die Anforderungen der GKV verursacht.
Die Krankenkassen verursachten danach nicht nur in ihren eigenen Unternehmen Bürokratie, sondern in der gesamten Branche, etwa bei Apotheken, Arztpraxen oder Krankenhäusern, heißt es in der Studie. So müssten etwa Krankenhausärzte 37 Prozent ihrer Arbeitszeit mit Verwaltungsaufgaben zubringen. Auch die komplizierten Abrechnungsverfahren bei den niedergelassenen Ärzten oder die Praxisgebühr seien Kostentreiber.
Das Gesundheitswesen habe durch die Vielzahl der Reformen „einen Grad der Komplexität erreicht, der nicht mehr angemessen beherrschbar ist“, schreiben die Berater. Durch schlankere Strukturen hingegen ließe sich der Beitragssatz in der gesetzlichen Krankenversicherung von derzeit 15,5 auf 14,2 Prozent senken. Nach Rechnung der Unternehmensberater könnten rund 13 Milliarden Euro eingespart werden. A. T. Kearney hat für die Studie mehr als 6000 Ärzte, Apotheker und Sanitätshäuser befragt.
Berlin - 02.01.2012, 16:38 Uhr