Liberalisierter Arzneimittelvertrieb

SPD-Vorstand fühlt sich missverstanden

Berlin - 03.01.2012, 10:41 Uhr


Mit der Formulierung zur Liberalisierung des Arzneimittelvertriebs in ihrem Parteitagsbeschluss zur Gesundheitspolitik hat sich die SPD viel Ärger in der Apothekerschaft zugezogen. Doch der Parteivorstand sieht sich „von einzelnen missverstanden“. Tatsächlich suche man den Dialog mit den Apothekern.

„Den Arzneimittelvertrieb werden wir liberalisieren, um Preisvorteile von größeren Vertriebsstrukturen zu erreichen“ – so steht es im Parteitagsbeschluss. Welchen Interpretationsspielraum dieser Passus bietet, wird offenbar unterschiedlich gesehen. Nachdem sich bei den Sozialdemokraten zunächst niemand für die Aussage verantwortlich fühlte, gab es nun doch ein Reaktion aus dem Büro der stellvertretenden SPD-Fraktionsvorsitzenden Elke Ferner, die im SPD-Parteivorstand für Gesundheitspolitik zuständig ist. 

Gegenüber DAZ.online hieß es, der Satz werde vom Vorstand „als Einstieg in einen Dialog mit der deutschen Apothekerschaft über die zukünftige Arzneimittelversorgung in Deutschland“ verstanden. Hierbei werde unter anderem darüber zu reden sein, wie das Arzneimittel-Management vor dem Hintergrund der älter werdenden Gesellschaft weiterentwickelt werden könne. Die konkrete Ausgestaltung der zukünftigen Arzneimittelversorgung werde für das Regierungsprogramm allerdings erst noch erarbeitet. „Wir laden die Apothekerschaft ausdrücklich ein, mit uns in Gespräche einzutreten“, so das Büro Ferner.


Kirsten Sucker-Sket