Dringende Arzneimittel-Meldung

Gefahr einer Überdosierung bei Galantamin-Lösung

06.01.2012, 15:48 Uhr


Die Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker informiert, dass Chargen des Arzneimittels Galantamin 4 mg/ml Lösung zum Einnehmen der Hersteller Hexal und 1A Pharma aufgrund einer beiliegenden falsch graduierten Dosierpipette mit sofortiger Wirkung nicht mehr abgegeben werden dürfen.

Betroffen sind die Chargen CA4800 von Hexal und CA4798 von 1A Pharma. 

Durch die falsche Beschriftung der Dosierpipette besteht die Gefahr einer vierfachen Überdosierung, die mit erheblichen gesundheitlichen Risiken für Patienten verbunden sein kann. Die oben genannten Chargen dürfen nicht abgegeben werden. 

Galantamin ist ein selektiver, kompetitiver und reversibler Inhibitor der Acetylcholinesterase. Es ist indiziert zur symptomatischen Behandlung leichter bis mittelschwerer Demenz vom Alzheimer Typ. Anzeichen und Symptome einer deutlichen Überdosierung von Galantamin betreffen generell das zentrale Nervensystem, das parasympathische Nervensystem und die neuromuskuläre Übertragung. Es können Muskelschwäche oder Faszikulationen auftreten, bei denen es zu unregelmäßigen und unwillkürlichen Kontraktionen von Muskelfaserbündeln kommt. Darüber hinaus können sich Anzeichen einer cholinergen Krise entwickeln: starke Übelkeit, Erbrechen, gastrointestinale Krämpfe, vermehrter Speichelfluss, Blasen- und Darmentleerung, Schwitzen, Bradykardie, Hypotonie, Kollaps und Krampfanfälle. 

Weitere Informationen zu dieser Mitteilung entnehmen Sie bitte der nächsten Deutschen Apotheker Zeitung.


Dr. Carolina Kusnick