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Atopische Erkrankungen
Drei neue Risikogene für Neurodermitis identifiziert
Wissenschaftlern aus Kiel ist es in Zusammenarbeit mit Forschern aus Europa, Nordamerika und Australien gelungen, drei Genvarianten zu identifizieren, die das Risiko für Neurodermitis erhöhen.
Die Ergebnisse dieser bislang größten Genetik-Studie zu Neurodermitis, in der mehr als 10.000 Patienten und 40.000 Gesunde aus 26 Kohorten untersucht wurden, wurden jetzt auf der Website von Nature Genetics veröffentlicht.
Die Neurodermitis ist in westlichen Industrienationen eine der häufigsten chronischen Hauterkrankungen. Sie geht oft der Entwicklung von Heuschnupfen und Asthma voraus und ist mit einer Reihe anderer Erkrankungen assoziiert. Ein großer Teil des Risikos, Neurodermitis und Allergien zu entwickeln, wird vererbt. In Kombination mit Umwelteinflüssen kommt es zur Krankheitsentstehung.
In der bisher weltweit größten Genetik-Studie zu Neurodermitis untersuchten Forscher aus zwölf Ländern in Kooperation innerhalb von zwei Jahren das gesamte Erbgut bei mehr als 10.000 Patienten und 40.000 Gesunden.
Dabei zeigten drei bislang nicht mit Neurodermitis in Zusammenhang gebrachte Genvarianten deutliche Effekte auf das Krankheitsrisiko. Zwei dieser Genvarianten spielen eine Rolle für die Aufrechterhaltung der natürlichen Hautbarriere, während die dritte Genvariante Auswirkungen auf die Immunregulation hat und in der Vergangenheit schon mit Asthma- und Allergieentstehung in Verbindung gebracht wurde.
Die Ergebnisse zeigen, dass bei der Entstehung von Neurodermitis mehr Gene mit verschiedenen Funktionen beteiligt sind als bisher angenommen. Sie helfen, die Ursachen der Krankheit besser zu verstehen und können außerdem zur Entwicklung neuer Tests zur Risikoabschätzung und neuen Behandlungsmethoden beitragen.
Literatur: Paternoster, L., et al.: Nature Genetics 2011, Online: doi:10.1038/ng.1017.
Kiel - 10.01.2012, 09:29 Uhr