US-Forschung

Fördergelder für dubiose Weinforschung

Berlin - 17.01.2012, 17:41 Uhr


Die Ergebnisse des amerikanischen Weinforschers Dr. Dipak K. Das haben nur wässrige wissenschaftliche Substanz. Die University of Connecticut ermittelt gegen ihren eigenen Forscher, da er staatliche Fördergelder in beträchtlicher Höhe erhalten haben soll für Forschungsarbeiten von geringer Qualität.

Laut „The New York Times“  erhielt Dr. Das trotz undurchsichtiger Forschung jahrelang Fördergelder des Staates. Der in der Abteilung für Biomedical Engineering des Health Centres der Universität arbeitende Das forsche an Inhaltsstoffen des Rotweins, vor allem zu Resveratrol. Seine Artikel und seine Person seien jedoch selbst Fachleuten, wie dem führenden Resveratrol-Experten David Sinclair von der Harvard Medical School unbekannt. Darüber hinaus seien die Inhalte seiner zahlreichen Publikationen streitbar. 

An diesem Fall werde deutlich, so schreibt die „New York Times“, dass das generelle System zur Verteilung von Forschungsgeldern in den Vereinigten Staaten überdacht werden müsse. So sei es auf der einen Seite für Forscher immer schwieriger staatliche Gelder zugesprochen zu bekommen, wohingegen auf der anderen Seite Gelder scheinbar ohne Prüfung der Wissenschaftlichkeit „frei geflossen“ seien. 

Dem Bericht zufolge hat die Universität Connecticut schon im Januar 2009 mit einer Ermittlung zu Dr. Das‘ Forschung begonnen, nachdem sie eine anonyme Meldung über Unregelmäßigkeiten in seinem Labor erhalten hatte. Der 60.000 Seiten starke Bericht sei an das „Office of Research Integrity“ geschickt worden und enthielt in seiner Zusammenfassung laut „The New York Times“ 145 Anhaltspunkte für Fälschungen und Erfindungen von Daten. Oftmals seien Fotos von Western Blots kopiert und verwendet worden. Diese  haltbar gemachten Ergebnisse dokumentierten wissenschaftliche Forschung und seien in der Vergangenheit häufig gefälscht worden. Viele Fachzeitschriften würden daher nur Fotos in unbearbeitetem Zustand und nur mit explizierten Angaben zur Durchführung annehmen. 

Die elf betroffenen Journale, die Artikel des Wissenschaftlers veröffentlichten, seien von der Universität über die Ermittlungen in Kenntnis gesetzt worden.

Das  „National Heart, Lung and Blood Institute“, welches die Gelder bereitgestellt hatte, ließ über eine Sprecherin gegenüber der „The New York Times“ erklären, dass wissenschaftliches Fehlverhalten auch unter der striktesten Überwachung und Prüfung unentdeckt bleiben könne. 


Almuth Schmidt