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Umfrage unter Ärzten
Ärzte geben Bahr schlechte Noten
Selbst nach eigener Einschätzung zählen sich die Ärzte nicht zu den Verlierern der Gesundheitspolitik der Bundesregierung. Trotzdem geben die Mediziner in einer Umfrage der „Ärzte-Zeitung“ Minister Daniel Bahr schlechte Noten.
Am Stimmungsbild beteiligt haben sich immerhin 625 Leser der „Ärzte-Zeitung“. Nur knapp zwölf Prozent der Leser vergaben die Bestnoten „gut“ und „sehr gut“, ein knappes Viertel urteilte mit „befriedigend“. 27 Prozent befanden die Arbeit als ausreichend. Aber die mit 34 Prozent größte Gruppe sieht die Gesundheitspolitik als „mangelhaft“ an. Noch im Wahlkampfsommer 2009 wünschten sich eine deutliche Mehrheit von über 60 Prozent der Leser einen liberalen Gesundheitsminister: Daniel Bahr.
Jetzt sind aber nur 13 Prozent der Auffassung, dass die Bundesregierung grundlegende Reformen im Gesundheitswesen angepackt hat - 85 Prozent vermissen dies. Und nur sechs Prozent der „Ärzte-Zeitung“-Leser gaben an, ihre Gesamtsituation habe sich unter Schwarz-Gelb verbessert. Für 38 Prozent ist die Lage unverändert, aber für 54 Prozent hat sie sich verschlechtert.
Für 78 Prozent der Ärzte hat sich danach seit 2008 die Arbeitsbelastung erhöht. 19 Prozent sagen, sie sei gleich geblieben. Eine Entlastung sehen nur zwei Prozent. Hauptursache der wachsenden Belastung ist wenig überraschend die Bürokratie: 72 Prozent der Leser sehen darin den Kern des Übels. Eine eher untergeordnete Rolle spielen eine steigende Zahl von Patienten (27 Prozent) und eine höhere Krankheitslast (37 Prozent). Die eigene wirtschaftliche Situation schätzen die antwortenden „Ärzte-Zeitung“-Leser nur zu 15 Prozent besser ein als im Jahr 2008, für ein Drittel ist sie gleich geblieben. 49 Prozent sehen eine Verschlechterung.
Berlin - 18.01.2012, 12:09 Uhr