- DAZ.online
- News
- Wulff und seine Antworten
Eine Frage des Vertrauens
Wulff und seine Antworten
Endlich, nach Wulffs Ankündigung im Fernsehinterview am 4. Januar, alle Fragen im Zusammenhang mit der Kredit- und Medienaffäre zu beantworten, stellten seine Rechtsanwälte am 18. Januar 239 Seiten mit den Anfragen und Antworten ins Netz.
Das Dokument setzt sich in erster Linie aus Kopien der Journalisten-Anfragen, die per E-Mail übersandt wurden, zusammen und den dazugehörigen Antworten von Wulffs Kanzlei.
Wulffs Anwalt erklärte gegenüber dpa, die Fragen seien nach bestem Wissen und Gewissen beantwortet worden. Aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes sollten jedoch nicht alle gestellten Fragen beantwortet und veröffentlicht werden.
Nach den jüngsten Umfrage in der Bevölkerung (Infratest dimap im Auftrag des ARD-Morgenmagazins), ob der Bundespräsident zurücktreten sollte, zeigt sich ein gespaltenes Bild. Demnach sprechen sich 46 Prozent der Bürger dafür aus, dass Christian Wulff vom Amt des Bundespräsidenten zurücktreten sollte. 45 Prozent der Deutschen sind der Meinung, dass Christian Wulff weiter Bundespräsident bleiben sollte. Dies ist ein Punkt weniger im Vergleich zum Montag vergangener Woche.
Eine klare Meinung zum Fall Wulff hat dagegen Dieter Grimm, der von 1987 bis 1999 Richter am Ersten Senat des Bundesverfassungsgerichts war und einer der angesehensten Juristen der Welt ist. In seinem Beitrag in der FAZ vom 19. Januar kommt er zu der Auffassung: „Man braucht das Amt des Bundespräsidenten weder aufzuwerten noch aufzugeben. Es hat eine einzigartige Ressource: Ansehen. Aber Christian Wulff kann sie nur noch eingeschränkt nutzen. Deswegen sollte er zurücktreten.
Die von Wulffs Kanzlei ins Netz gestellten Fragen der Journalisten und Antworten von Wulffs Rechtsanwälten finden Sie hier.
Das ARD-Interview mit Bundespräsident Wulff vom 4. Januar finden sie hier.
Berlin - 19.01.2012, 17:17 Uhr