Ersatzkassen

Optimistischer Blick ins Jahr 2012

Berlin - 25.01.2012, 09:39 Uhr


Der Verband der Ersatzkassen e.V. (vdek) vermeldet positive Nachrichten: Wachsende Mitgliederzahlen, ein finanzieller Überschuss und die Abschaffung des Zusatzbeitrags bei DAK und KKH-Allianz lassen die Verbandsspitze zuversichtlich ins beginnende Jahr 2012 blicken.

Die Mitgliederzahlen bei den Ersatzkassen seien um rund eine Million auf 19 Millionen Mitglieder gestiegen, vermeldete der vdek gestern in seiner Neujahrs-Pressekonferenz. Zusammen mit den Familienmitversicherten komme man damit auf rund 25,6 Millionen Menschen, die bei den Ersatzkassen versichert seien. Man sei damit Marktführer mit einem Anteil von 35,8 Prozent. Knapp dahinter folgen die Allgemeinen Ortskrankenkassen mit 35,1 Prozent Marktanteil, den Betriebskrankenkassen verbleibt ein Anteil von 16,2 Prozent. 

Auch finanziell stehen die Ersatzkassen zu Beginn des Jahres 2012 gut da: Von den geschätzten 3,9 Milliarden Euro Überschuss der gesetzlichen Krankenversicherung entfielen 1,7 Milliarden Euro auf die Ersatzkrankenkassen, erklärte Thomas Ballast, Vorstandsvorsitzender des vdek. Überraschenderweise sei die Ausgabenentwicklung in 2011 deutlich günstiger verlaufen als im Oktober 2010 geschätzt. Ballast mahnte jedoch zu Nachhaltigkeit: „Aus schwarzen Zahlen können schnell rote Zahlen werden, insbesondere wenn die wirtschaftliche Situation sich deutlich verschlechtert und die gesetzlichen Kostenbegrenzungsmaßnahmen des GKV-Finanzierungsgesetzes auslaufen.“ Dennoch sei man natürlich froh über die erwirtschafteten Überschüsse.

Die finanzielle Entspannung zeige sich auch an der Erlassung der Zusatzbeiträge bei der DAK-Gesundheit und der KKH-Allianz. Die Schließungen der CITY BKK und der BKK für Heilberufe habe gezeigt, wie wettbewerbsschädlich Zusatzbeiträge für die Krankenkassen seien. Unnötige Wanderbewegungen, Verwaltungsaufwände und Beitragsausfälle seien die Folge der zusätzlichen Beiträge gewesen. Da 2012 nunmehr alle Kassen auf die Erhebung eines Zusatzbeitrags verzichten wollten, solle auch die Politik sich damit von ihrem „Finanzierungsexperiment“ endgültig verabschieden, sagte Ballast. 


Almuth Schmidt