Arzneimittelausgaben 2011

Westfalen-Lippe spart 5,2 Prozent ein

Berlin - 01.02.2012, 11:34 Uhr


Im Kammerbezirk Westfalen-Lippe sind die Arzneimittelausgaben in 2011 um 5,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Damit liegt der Bezirk unter dem bundesweiten Trend.

Die Ausgaben hätten sich um gut 150 Millionen Euro verringert - von 2,88 Milliarden Euro im Jahr 2010 auf nunmehr 2,73 Milliarden Euro. Zieht man die auf etwa 140 Millionen Euro geschätzten Einsparungen aus den unveröffentlichten Rabattverträgen der Kassen ab, dann liegen die tatsächlichen Ausgaben sogar unter 2,6 Milliarden Euro, heißt es in der Pressemitteilung der Apothekerkammer Westfalen-Lippe.

Trotz dieser grundsätzlich positiven Zahlen übt Overwiening Kritik: „Apotheke heute bedeutet: Betrieb zu den Kosten von 2012 mit dem Honorar von 2004.“ Mit dem erhöhten Zwangsabschlag von 2,05 Euro pro Arzneimittel seien allein in Westfalen-Lippe etwa 120 Millionen Euro direkt an die Krankenkassen zurückgeflossen. Das Apothekerhonorar, das einen Festzuschlag von 8,10 Euro (abzüglich 2,05 Euro) pro Packung vorschreibt, sei seit 2004 unverändert geblieben.

Die Kammer macht darauf aufmerksam, dass Apothekerinnen und Apotheker weiterhin daran arbeiten, die Versorgung von Patienten zu verbessern. Dies solle unter anderem durch das ABDA/KBV-Konzept geschehen, wofür sich das Bundesland als Modellregion beworben hat. „All das kann es aber auf Dauer nicht zum Nulltarif geben“, so Overwiening. „Viele Apotheken stehen mit dem Rücken zur Wand.“ Derzeit gebe es in Westfalen und Lippe noch 2.185 Apotheken. Das sei der niedrigste Stand seit 1985. Allein im Dezember wurden im Landesteil weitere 14 Schließungen und Insolvenzen vermeldet, heißt es weiter.


Svenja Schwob