Zukunftskongress Apothekerverband Nordrhein

Apothekerhonorare: Spahn ist offen für Vorschläge

Bonn - 05.02.2012, 14:01 Uhr


Er sehe die Gefahr, dass den Apothekern dauerhaft die Freude am Beruf verloren geht, sagte Jens Spahn, gesundheitspolitischer Sprecher der Unionsfraktion als Gast einer Diskussionsrunde beim „Zukunftskongress öffentliche Apotheke“ des Apothekerverbands Nordrhein am 4. Februar in Bonn.

Spahn sieht die honorierungswürdige Leistung der Apotheker nicht nur im Bedienen ärztlicher Verordnungen, sondern weit umfassender. Gerade in Bereichen wie der Betreuung von HIV- und onkologischen Patienten sei die Beratung und Betreuung des Apothekers eine aufwändige Aufgabe, die zu berücksichtigen sei. So könne man überdenken, ob die Apothekervergütung grundsätzlich an die Rezeptabgabe gekoppelt sein müsse. Auch da Abgabehonorar für Betäubungsmittel könne angepasst werden. Spahn forderte die Apotheker auf, ihrerseits einen Vorschlag einzureichen. Es könne nicht Aufgabe der Politik sein, hier ein System zu entwickeln und sich anschließend von der ABDA kritisieren zu lassen. 

Auf die Nullretaxationen von BtM-Rezepten angesprochen zeigte Spahn Verständnis für die betroffenen Apotheker: Schikane und Willkür führe zurecht zu Frust und würde das Verhältnis zwischen Apothekern und Krankenkassen beschädigen. Er halte diese Nullretaxationen nicht für gerechtfertigt. Notfalls müsse man gesetzlich gegensteuern.

Auch Ulrike Flach (FDP), parlamentarische Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium und gleichfalls Gast beim Zukunftskongress, verurteilte die Nullretaxationen. Im Moment sehe man jedoch keine weitere Welle auf die Apotheker zukommen. Sollte es so sein, werde man seitens der Politik sofort reagieren. Im Hinblick auf die Apothekervergütung warnte sie vor überzogenen Honorarforderungen. Sie wiederholte ihre Forderung nach stabilen, überzeugenden Daten zur Situation der Apotheken.   


Reinhild Berger


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