Arzneimittelausgaben 2011

KKH-Allianz: Mehr Medikamente, weniger Kosten

Berlin - 09.02.2012, 16:59 Uhr


Im Jahr 2011 erhielt jeder der 1,8 Millionen KKH-Allianz-Versicherten in öffentlichen Apotheken Medikamente für knapp 374 Euro auf Rezept – dies ist jedenfalls der statistische Durchschnitt. Die Ausgaben sanken damit um 1,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr, obwohl die Zahl der Rezepte leicht gestiegen ist.

Ursächlich für die gesunkenen Kosten sind insbesondere die vom Gesetzgeber beschlossenen Rabattregelungen: die Anhebung der Herstellerrabatte und des Apothekenrabattes sowie der Großhandelsabschlag auf den Herstellerpreis. „Ohne diese Beschlüsse wären unserer Versichertengemeinschaft Mehrkosten von 43,5 Millionen Euro entstanden“, erklärte der Vorstandschef der KKH-Allianz Ingo Kailuweit. Hinzu kommen die vertraglichen Rabatte mit Arzneimittelherstellern. Hier habe sich das realisierte Einsparpotenzial im Vergleich zum Vorjahr nahezu verdoppelt, so die Kasse. Nach Abzug aller Rabatte kam die KKH-Allianz 2011 auf Arzneimittelausgaben in Höhe von 683 Millionen Euro.

Kailuweit freut sich nun, dass der „jahrelange Automatismus, dass mit jeder Jahreszahl auch die Arzneimittelkosten steigen“, nun durchbrochen ist. Allerdings werde diese Entwicklung nur Bestand haben, wenn die Politik weiterhin zu ihrer Entscheidung stehe, die Versichertengemeinschaft durch Pharma-Rabatte zu entlasten. Kailuweit: „Wir hoffen darauf, dass die Bundesregierung beim Arzneimittelbereich Kurs hält und hier keine neuen Finanzrisiken für die Kassen entstehen lässt“.

Dass die Regierungskoalition den erhöhten Zwangsabschlag für verschreibungspflichtige Arzneimittel ohne Festbetrag vorzeitig antasten will, steht allerdings nicht zur Diskussion. Zwar ist das Bundesgesundheitsministerium rechtlich verpflichtet, regelmäßig zu überprüfen, ob die Rabatte noch gerechtfertigt sind. Doch diese Prüfung fand gerade erst statt – mit negativem Ergebnis für die Pharmahersteller. Auch wenn im kommenden Jahr erneut eine Kontrolle ansteht – zumindest der CDU-Gesundheitspolitiker Jens Spahn macht keinen Hehl aus seiner Überzeugung, dass der erhöhte Rabatt wie geplant bis Ende 2013 Bestand haben wird.


Kirsten Sucker-Sket