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Antikörper
Das immunologische Gedächtnis im Darm
Forscher der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) konnten zeigen, dass sich Darm-Antikörper von Individuum zu Individuum unterscheiden – ähnlich wie ein persönlicher Fingerabdruck.
Zudem wiesen sie nach, dass der Darm ein „immunologisches Gedächtnis“ hat. Das Antikörpermuster entsteht, weil das Immunsystem durch Genumlagerungen und Mutationen Milliarden unterschiedlicher Antikörpervarianten produziert. Die Antikörper-Vielfalt bestimmt vermutlich mit, ob und wie Impfstoffe wirken.
Mit einem besonders leistungsfähigen Gensequenzierer konnten die Forscher rund eine Million Gensequenzen analysieren, die die Antikörpervarianten hervorbringen. Diese Zahl übertrifft bei weitem die Auflösung, die bei vergleichbaren Forschungsarbeiten üblich ist. Damit wird es möglich, die Entwicklung neuer Impfstoffe, beispielsweise gegen Salmonellen oder EHEC, zu erleichtern.
Die Wissenschaftler konnten auch zeigen, dass die Antikörpermuster relativ stabil sind. Dazu entfernten sie Plasmazellen, die Antikörper hervorbringen. Sobald die Plasmazellen nachgewachsen waren, produzierten sie wieder die gleichen Antikörper. Damit konnten sie eindeutig nachweisen, dass es im Darm ein immunologisches Gedächtnis gibt. Dies ist eine Grundvoraussetzung für die Entwicklung von oralen Impfstoffen.
Literatur: Lindner, C., et al.: J. Exp. Med. 2012, Online-Vorabveröffentlichung am 16. Januar.
Hannover - 11.02.2012, 10:00 Uhr