Trotz rückläufigen Bundestrends

Arzneimittelausgaben in Berlin gestiegen

Berlin - 14.02.2012, 13:21 Uhr


Die gesetzlichen Krankenkassen freuen sich über rückläufige Arzneimittelausgaben im vergangenen Jahr – höhere Herstellerrabatte und Sparbeiträge der Apotheken und Großhändler haben dies ermöglicht. Doch die Bundeshauptstadt macht eine Ausnahme: Hier sind die Ausgaben für Medikamente gegenüber dem Vorjahr leicht gestiegen.

Auf diesen gegenläufigen Trend in Berlin macht der BKK Landesverband Mitte aufmerksam. Nach der ABDA-Statistik haben die gesetzlichen Kassen in der Hauptstadt letztes Jahr 1,157 Milliarden Euro für Medikamente (ohne Impfstoffe) bezahlt. „Damit lagen die Ausgaben knapp über denen des Vorjahres“, erklärt Raimund Nossek, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des BKK Landesverbandes Mitte. Tatsächlich ist das Wachstum mit +0,63 Prozent recht gering. Berlin ist dennoch das einziges Bundesland, das weiterhin einen Kostenanstieg verzeichnete. Am anderen Ende der Skala steht Westfalen-Lippe. Diese Region verbuchte mit –5,19 Prozent den prozentual deutlichsten Ausgabenrückgang. Hier sanken die Ausgaben von knapp 2,882 Mrd. Euro auf rund 2,733 Mrd. Euro.

Nossek appellierte an die Politik, an der Strategie der Ausgabenbegrenzung festzuhalten: „Mittlerweile kommen fast alle Krankenkassen ohne Zusatzbeiträge aus oder können in absehbarer Zeit darauf verzichten.“ Die Beitragsgelder müssten der Versorgung der Patienten zugutekommen und nicht den Renditen internationaler Pharmaunternehmen, forderte Nossek.


Kirsten Sucker-Sket