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Medico
Medizinische Daten intelligenter nutzen
Medico ist ein computerbasiertes Assistenzsystem, das Ärzte künftig bei der Diagnose und Therapiefindung unterstützen könnte, wie die Siemens AG jetzt mitteilte.
Medico ist eines von sechs Anwendungsszenarien des Forschungsprogramms Theseus des Bundeswirtschaftsministeriums. Seit Ende 2007 entwickeln rund 60 Partner neue Technologien für das Internet der Dienste. Bei Medico arbeiten Forscher von Siemens mit Partnern der Universitätsklinik Erlangen, des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI), der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität und der Fraunhofer Gesellschaft.
Medico verknüpft medizinisches Wissen mit neuen Methoden der Bildverarbeitung, wissensbasierter Informationsverarbeitung und maschinellem Lernen. Ärzte können so effizienter auf unterschiedlichste Arten medizinischer Informationen zugreifen. Diese Daten liegen heute in heterogenen Formaten vor, sind stark verteilt und nicht verknüpft. Dazu gehören Daten aus bildgebenden medizinischen Verfahren, wie Ultraschall, Röntgen oder Computertomographie, und zugehörige Informationen, wie Bilder, Berichte oder Labordaten. Medico analysiert den Inhalt, strukturiert die Daten, verknüpft sie mit anderen Informationen und macht sie einfach und schnell zugänglich. Die Software erkennt Auffälligkeiten in den Bildern und katalogisiert die Daten automatisch. Medico trägt Vergleichsbilder zusammen und verarbeitet sie, wobei die Software auch Behandlungs- oder Laborberichte aus unterschiedlichen Speichermedien in Kliniken berücksichtigt. So wird durch Medico eine anatomische Struktur wie zum Beispiel „Lymphknoten" in einem Arztbrief mit der entsprechenden Stelle in den medizinischen Bildern automatisch verknüpft und als Hyperlink im Text angeboten. Auch zusätzliches Wissen etwa aus einer Online-Wissensdatenbank kann der Arzt mit nur einem weiteren Klick erreichen.
In Medico sollen zukünftig verschiedene medizinische Anwendungen gekoppelt werden. Prototypisch umgesetzt sind bereits die semantische Suche, die automatisierte Bildanalyse, Verschlagwortung, Patientenklassifikation sowie die kontextsensitive Befundunterstützung. Im Gegensatz zu heutigen Systemen wird das Wissen des Arztes mit Logik formalisiert und kann durch Prüfalgorithmen validiert werden. Entstanden ist ein umfassendes Diagnose-Assistenzsystem.
Berlin - 23.02.2012, 09:12 Uhr