Insight Health Marktdaten 2011

Trend zu Großpackungen hält an

Berlin - 23.02.2012, 10:32 Uhr


Der Trend zur Verordnung größerer Arzneimittelpackungen hielt auch im vergangenen Jahr an. Nach Angaben von Insight Health haben die Vertragsärzte vergangenes Jahr 679,6 Millionen Packungen mit Fertigarzneimitteln zulasten der gesetzlichen Krankenversicherung verordnet.

Die reale Verbrauchsmenge (Produkt aus Packungszahl und Inhaltsmenge, z. B. Anzahl Tabletten) verzeichnete hingegen einen Anstieg um 1,8 Prozent auf 43,9 Milliarden Standardeinheiten. „Der Trend der Vorjahre zur Verschreibung größerer Packungen hielt somit an“, schreibt Insight Health. 

Nach den Zahlen der Marktforscher waren im Jahr 2011 51 Prozent aller verordneten Fertigarzneimittel in der GKV rabattiert. Dies entspricht einem Zuwachs von rund 32 Millionen Verordnungen im Vergleich zum Vorjahr. 

Innerhalb der Rabattverträge zwischen Krankenkassen und pharmazeutischen Unternehmern konnten die Altoriginale ihre Rabattquote auf 24,9 Prozent weiter steigern (2010: 18,8 Prozent). Im Generikasegment dominieren Rabattverträge mit einer Quote von 70,2 Prozent. Der Anteil rabattierter patentgeschützter Arzneien verdoppelte sich nahezu auf 11,5 Prozent.

Die Analyse des Gesamtmarktes zeigt laut Insight Health, dass der Generikaanteil um 2,4 Prozent auf 448,8 Millionen Verordnungen weiter wuchs. Hingegen schrumpfte der Patent- und Altoriginal-Markt (abgelaufene Patente mit Generikakonkurrenz) das vierte Jahr in Folge. Die Verschreibungen für patentgeschützte Arzneimittel sanken um 2,8 Prozent auf 45,3 Millionen Verordnungen. Altoriginale wurden 2011 um 6,8 Prozent weniger verschrieben. Insgesamt umfasste dieses Segment 77,4 Millionen Packungen.

Ein Blick in die neun verordnungsstärksten Teilmärkte (Indikationsgruppe ATC-3 nach EphMRA) mit einem Volumen von mehr als 20 Millionen Verschreibungen zeigt laut Insight Health bei den Schilddrüsenpräparaten (H03A) ein Plus von 5,1 Prozent, bei den Ulkustherapeutika (A02B) von 4,3 Prozent sowie den Antidepressiva (N06A) von 4,1 Prozent. Einzig die Diuretika (C03A) verzeichneten einen Rückgang – und zwar um 0,3 Prozent.


Lothar Klein