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BPI zum „Tag der Seltenen Erkrankungen“
Innovationen müssen beim Patienten ankommen
In Deutschland leiden etwa vier Millionen Menschen an einer seltenen Erkrankung – europaweit sind es geschätzte 30 Millionen. Um ihnen noch besser helfen zu können, muss insbesondere die Entwicklung spezieller Therapeutika weiter vorangetrieben werden, fordert der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) anlässlich des heutigen internationalen Tags der Seltenen Erkrankungen.
„Die Suche nach dem richtigen Medikament gleicht der Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen“, so BPI-Hauptgeschäftsführer Henning Fahrenkamp. Diesen zeitlichen und finanziellen Aufwand könnten insbesondere mittelständische pharmazeutische Unternehmen allerdings nur bewerkstelligen, „wenn das neue Arzneimittel am Ende auch beim Patienten ankommt und von den Krankenkassen angemessen erstattet wird“. Das in der Gesundheitspolitik vorherrschende Nutzen-Denken darf laut BPI daher nicht dazu führen, dass Innovationen im Bereich der Orphan Drugs durch neue Hürden auf der Zielgeraden scheitern und die Patienten ohne Therapiealternative dastehen.
Der BPI kritisiert indes die „fragwürdigen Berechnungsmethoden“ des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWIG) bei der Bestimmung eines Zusatznutzens. Im Februar 2011 ließ die europäische Arzneimittelagentur EMA den Wirkstoff Pirfenidon (Esbriet®) zur Behandlung der ideopatischen Lungenfibrose zu – das IQWIG attestierte jedoch „keinen Zusatznutzen“. Der BPI bemängelt, das Gutachten würdige nicht den besonderen therapeutischen Bedarf seltener Erkrankungen. „Es ist nun am Gemeinsamen Bundesausschuss, diese Fehlbewertung zu korrigieren und im Interesse der Patienten einer Entwicklung zulasten der Entwicklung von Arzneimitteln für seltene Erkrankungen vorzubeugen“, so Fahrenkamp.
Berlin - 29.02.2012, 16:31 Uhr