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Pro Generika zur neuen AOK-Ausschreibung
Preiswettbewerb funktioniert nur bei Anbietervielfalt
Die AOK-Gemeinschaft hat heute eine weitere Ausschreibung von 21 generischen Substanzen bekannt gegeben. Dazu zählt abermals das Neuroleptikum Olanzapin. Bei der letzten Ausschreibung hatte man dieses Fachlos mangels generischen Wettbewerbs noch zurückgezogen. Bei Pro Generika ist man über den zweiten Anlauf nicht begeistert – jedenfalls werde der Wettbewerb hierdurch nicht gefördert.
Pro Generika-Geschäftsführer Bork Bretthauer gestand der AOK zwar zu, dass sich im Olanzapin-Markt seit dem Patentablauf von Zyprexa® im September 2011 ein intensiver Preiswettbewerb entwickelt habe. Der Grund hierfür sei, dass Olanzapin sieben Monate nach dem Patentablauf aktuell von rund 20 Unternehmen angeboten wird. Dabei sind Generika je nach Packungsgröße über 800 Euro günstiger als das patentfreie Altoriginal von Lilly. Und diesen positiven Wettbewerb könnte die AOK aus Sicht der Generikaindustrie schon bald wieder stoppen.
Bretthauer betont, dass im Generikamarkt wie auch auf anderen Gütermärkten eine Vielzahl von Unternehmen die notwendige Voraussetzung für intensiven Preiswettbewerb sei. Allein in 2011 habe der Generikawettbewerb zu rund 13 Milliarden Euro Einsparungen bei den Krankenkassen geführt. Mit Ausschreibungen wie die der AOK werde dieser Wettbewerb allerdings nicht weiter gefördert. Dagegen sprächen nicht nur die realen Entwicklungen im Markt, sondern auch die Ergebnisse des IGES-Gutachtens „Generika in Deutschland: Wettbewerb fördern - Wirtschaftlichkeit stärken". Darin zeigen die Autoren auf, dass Rabattverträge – insbesondere die exklusiven der AOK – die Marktkonzentration erheblich beschleunigen. Eine hohe Marktkonzentration sei jedoch das Gegenteil von Wettbewerb. Und so werde es nach Abschluss der Rabattverträge über Olanzapin für alle AOK-Patienten erfahrungsgemäß nur noch einen Hersteller für diesen Wirkstoff geben.
Berlin - 06.03.2012, 14:48 Uhr