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Wirtschafts-Interpharm
Kaapke: Verhältnis zu Kassen auf dem Tiefpunkt
Kassensturz: Apotheker und Krankenkassen – Gegner, Partner, Opfer, Täter? So lautete der Titel des Vortrages von Prof. Dr. Andreas Kaapke auf der Interpharm in Frankfurt. Das Fazit des bekannten Apotheken-Ökonomen fiel klar und eindeutig aus: Die gesetzlichen Krankenkassen sind „häufig Gegner und in erster Linie Täter“. „Kommen Sie zur Einsicht“, rief Kaapke den Kassenchefs zu.
Die Krankenkassen hätten von den Apothekern viel Geduld abverlangt, sagte Kaapke mit Blick auf die seit Monaten verschärfte Retaxationspraxis. Aber die vom „AOK-Vorturner“ (Christopher Hermann, Vorstandschef der AOK Baden-Württemberg) ausgelöste Kriminalisierung der Apotheker sei weit überzogen, „das geht nicht“, sagte Kaapke. „Was muss man für ein Griffelspitzer sein“, wenn einige Kassen wegen offensichtlicher Kleinigkeiten Null-Retaxationen durchführten. Als Beispiel nannte Kaapke einen Vorgang der BBK Hoesch: Dort war ein Rezept wegen der Abkürzung "tgl." (für täglich) retaxiert worden: „Was soll tgl. eigentlich sonst heißen“, fragte Kaapke kopfschüttelnd.
Auf die Frage eines Interpharm-Teilnehmers rief Kaapke die Verbandsvertreter der Apotheker zu einer offensiveren Gangart bei der Interessensvertretung auf: „Es wäre schön, wenn es mal einen Apotheker-Streik gäbe, wenigstens einen Tag. Dann merken die, dass es sie gibt.“ Die ABDA müsse mehr und stärkere Zeichen setzen, „sie sind zu sehr in der Defensive, da schießt man keine Tore.“ Und unter dem Beifall der Zuhörer bezeichnete Kaapke das aus seiner Sicht zögerliche Vorgehen der ABDA mit Blick auf das Champions-League Fußballspiel gegen FC Barcelona als „Leverkusen-Dilemma“.
Den vollständigen Bericht lesen Sie in der nächsten Ausgabe der DAZ.
Frankfurt - 10.03.2012, 10:02 Uhr