Diabetes mellitus

Früherkennung mit Biomarkern

Berlin - 11.03.2012, 10:00 Uhr


Ob Menschen an Diabetes mellitus erkranken, könnten zukünftig bioanalytische und genetische Tests genauer vorhersagen. Darüber hinaus ließe sich anhand der Ergebnisse die Therapie der Erkrankung gezielter auf den einzelnen Patienten ausrichten.

Zwar seien entsprechende Erkenntnisse derzeit noch nicht in der Praxis umsetzbar, so die Einschätzung der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) in einer Pressemeldung. Doch die Suche etwa nach neuen Biomarkern, die Diabetes anzeigen, erscheine durchaus vielversprechend.

Eine Reihe neuer biochemischer und genetischer Tests, die sogenannte Omics-Technologie, könnte zukünftig einen Überblick über das Erbgut, die in den Zellen abgelesenen Gene und die Stoffwechselprodukte eines Patienten liefern. „Metabolomics-Untersuchungen“ könnten erste Stoffwechselstörungen aufdecken. Ein Genomics-Test könnte gleichzeitig alle bisher bekannten mehr als 40 Risikogene für einen Typ-2-Diabetes erfassen; außerdem Genregulatoren, die so genannte micro-RNA, die eine Rolle in der Entstehung des Typ-2-Diabetes spielen könnten.

Die Deutsche Diabetes Gesellschaft rechnet damit, dass noch mehrere Jahre bis zur Einführung der neuen Technologien vergehen. Eine Einschätzung können Interessierte auch ohne Blutuntersuchung vornehmen: Der Deutsche Diabetes-Risiko-Test im Internet http://www.diabetesde.org/ueber_diabetes/was_ist_diabetes/habe_ich_diabetes/diabetes_risikotest_findrisk/,der mit Fragen zu Taillenumfang und Lebensstil auskommt, lässt Aussagen über das persönliche Risiko zu, innerhalb der nächsten fünf Jahre an einem Typ-2-Diabetes zu erkranken. Eine ärztliche Untersuchung ersetzt er jedoch nicht.

Auch für den Typ-1-Diabetes haben Forscher in den letzten Jahren eine Reihe von Biomarkern entwickelt. Diese weisen Vorgänge im Stoffwechsel nach, die einen Angriff auf die Beta-Zellen ankündigen. Diese Biomarker werden derzeit vor allem zu Forschungszwecken eingesetzt. 


Dr. Bettina Hellwig


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