Öffentliche Wahrnehmung korrigieren

BPI plant unabhängiges Magazin

Berlin - 22.03.2012, 14:20 Uhr


Der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) will die öffentliche Wahrnehmung zu neuen Arzneimitteln richtigstellen: Ein Magazin soll die Patientenversorgung neutral beleuchten und damit letztendlich auch zeigen, wie wichtig die Forderungen der pharmazeutischen Unternehmen nach fairen Arzneimittelpreisen sind. Von diesen und anderen Plänen berichtete BPI-Vorstandsmitglied Dr. Martin Zentgraf heute zum Auftakt des 19. BPI-Unternehmertags.

Das Journal soll in Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftsmagazin „brand eins Wissen“ entstehen und sich durch Neutralität auszeichnen, die durch redaktionelle Unabhängigkeit und Freiheit sichergestellt wird. Dem BPI sei durchaus bewusst, dass damit auch kritische und unliebsame Stimmen möglich seien, so Zentgraf. Dieses „Risiko“ gehe der BPI ganz bewusst ein, um die öffentliche und politische Wahrnehmung der Arzneimittelversorgung wieder richtigzustellen. Politische Diskussionen führten ja doch nur in eine Sackgasse und „nur so werden wir gesehen, wie wir wirklich sind“, erklärte er. 

Insbesondere in der Politik werde das Produkt der Pharmaindustrie pauschal als Kostenpunkt gesehen – die „großartige Leistung“ der Arzneimittel zähle nicht, begründet der Mediziner diesen Schritt. Der derzeit „ruinöse Wettbewerb“ im Segment der Generika – ein maßgeblicher in der gesetzlichen Krankenversicherung – gehe letztendlich zulasten der Versicherungen und damit auch der Versicherten, wenn Unternehmen daran zugrunde gingen. „Wir wollen keine Oligopole, wir wollen Wettbewerb, aber Wettbewerb braucht Wettbewerber“, so Zentgraf. Dem pflichtete BPI-Hauptgeschäftsführer Henning Fahrenkamp bei: „Die heutigen Arzneimittel-Dumpingpreise gehen nicht, denn die Produkte von heute finanzieren die Produkte von morgen.“


Juliane Ziegler


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