Starke Opioide

Wirkstoff-Auswahl entscheidend für Therapieerfolg

29.03.2012, 10:00 Uhr


Was gilt es bei der Opioid-Auswahl zu beachten und welche Gefahren birgt ein medizinisch unbegründeter Austausch? Ist Morphin bei der Therapie starker chronischer Schmerzen noch Goldstandard? Lesen Sie, was Pharmazeuten raten anlässlich des 23. Deutschen interdisziplinären Schmerz- und Palliativkongresses.

„Es gibt gute Alternativen zu Morphin unter den stark wirksamen Opioiden, die je nach Symptomlage und individuellem Wirkungs- und Nebenwirkungsprofil wesentlich vorteilhafter als Morphin sind“, so Professor Dr. Gerd Mikus, klinischer Pharmakologe vom Universitäts­klinikum Heidelberg. Der Wirkstoff habe einige ungünstige pharmakologische Eigenschaften, welche die Gesundheit des Patienten gefährden könnten. Besser geeignet seien zum Beispiel Substanzen wie die Fixkombination aus retardiertem Oxycodon und retardiertem Naloxon (Targin®), die sehr gut verträglich sei und die normale Darmfunktion erhalte, die durch andere Opioide sehr häufig eingeschränkt wird.

Professor Dr. Henning Blume, geschäftsführender Gesellschafter der SocraTec R&D GmbH, weist darauf hin, dass sich auch wirkstoffgleiche Opioid-Präparate aufgrund ihrer biopharmazeutischen Eigenschaften unterscheiden können, was sich unter anderem auf die Wirkstofffreisetzung auswirken würde. Daher könne eine optimale Therapieeinstellung bei einem medizinisch nicht begründeten Präparatewechsel verloren gehen. 

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Stefan Rapp