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GKV-Arzneimittelindex
Preise sinken seit 2010
Innerhalb der letzten zwei Jahre sind die Preise auf dem deutschen Arzneimittelmarkt insgesamt um rund vier Prozent gesunken. Ein leichter Preisanstieg um ein Prozent ist im Bereich der nicht-rezeptpflichtigen Arzneimittel zu verzeichnen. Dies geht aus dem aktuellen GKV-Arzneimittelindex des Wissenschaftlichen Instituts der Ortskrankenkassen (WIdO) hervor.
In den vergangenen zwei Jahren, die die aktuelle WIdO-Publikation erfasst, ging es mit den Arzneimittelpreisen (nach Lauer-Taxe) beständig bergab. Und zwar sowohl im Festbetrags- wie auch im Nicht-Festbetragsmarkt. Wurde der Index im Januar 2010 bei 100 festgesetzt, so lag er zum Jahresende 2010 bei 98,2 Punkten und im März 2012 nur noch bei 96,3. Dabei sank der Index bei Festbetragsarzneien zwischen Januar 2010 und März 2012 mit 6 Punkten allerdings deutlicher als bei Nicht-Festbetragsarzneien (-1,8 Punkte).
Das WIdO ermittelte auch die Preisentwicklung von Arzneimitteln innerhalb bestimmter Indikationsgruppen. Am deutlichsten sanken demnach die Preise für Broncholytika und Antiasthamtika (-8,8 auf 91,2 Punkte). Auch bei Antiepileptika sank der Index um 5 Punkte. Leicht bergauf (+0,3 Punkte) ging es dagegen in der umsatzstärksten Gruppe der Analgetika und Antirheumatika.
Der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) verweist darauf, dass die Arzneimittelpreise schon vor der im August 2010 vorgenommenen Erhöhung der gesetzlichen Zwangsabschläge und dem Preismoratorium gesunken sind. Diese Maßnahmen hätten den Trend weiter beschleunigt.
Der BPI nutzt die Zahlen, um erneut an den Bundesgesundheitsminister zu appellieren, das Preismoratorium und die erhöhten Zwangsabschläge zu überdenken. „Denn es kann nicht sein, dass für die Unternehmen alle Ausgaben seit 2010 weiter steigen, eine Preisanpassung aber nicht möglich ist. Diese Situation bringt gerade mittelständische und kleine pharmazeutische Unternehmen an die Grenze der Belastbarkeit“, erklärte Dr. Norbert Gerbsch, stellvertretender BPI-Hauptgeschäftsführer. Da die Preise auch in den ersten drei Monaten nicht gestiegen sind, führt der BPI Meldungen über wieder wachsende Arzneimittelausgaben „eindeutig auf Versorgungsverbesserungen“ zurück.
Berlin - 11.04.2012, 12:32 Uhr