Frühe Nutzenbewertung

Eisai: Eribulin hat Zusatznutzen

Berlin - 20.04.2012, 16:56 Uhr


Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat gestern in einem Beschluss zur frühen Nutzenbewertung anerkannt, dass für Halaven® (Eribulin) für Frauen, die bereits umfassend gegen metastasierten oder lokal fortgeschrittenen Brustkrebs therapiert wurden, ein zusätzlicher – wenn auch geringer – Nutzen gegenüber der Vergleichstherapie vorliegt. Der Hersteller Eisai begrüßt grundsätzlich, dass der G-BA überhaupt einen Zusatznutzen bestätigt und damit von der Empfehlung des IQWiG abweicht.

Im Gegensatz zur Einschätzung des IQWiG stelle die Bewertung durch den G-BA zumindest eine teilweise  Anerkennung der positiven Ergebnisse der vom Hersteller vorgelegten EMBRACE-Studie dar, heißt es in einer Pressemeldung des Unternehmens. Diese Phase-III-Studie – publiziert im Fachblatt „The Lancet“ – habe ergeben, dass Eribulin als Monochemotherapie das Gesamtüberleben der zuvor extensiv gegen Brustkrebs behandelten Frauen (gegenüber einer Therapie nach Wahl des Arztes) statistisch signifikant und klinisch relevant verlängere. Eine besondere Rolle spiele hierbei auch das bekannte und kontrollierbare Sicherheitsprofil von Eribulin, das mit demjenigen anderer Monochemotherapien gegen Brustkrebs im fortgeschrittenen Stadium in diesem Umfeld übereinstimme.

Auch wenn der G-BA dem Wirkstoff mehr zuerkennt als das IQWiG, sieht es Eisai kritisch, dass er lediglich zwei nachträglich definierte Patientengruppen der Zulassungsstudie für Eribulin separat betrachtet, statt die Studie als Ganzes zu bewerten. Dies sind zum einen Patientinnen, die für eine erneute Therapie mit einem Anthrazyklin oder Taxan infrage kommen, und zum anderen solche, bei denen dies nicht der Fall ist. Für Patientinnen, die erneut eine Anthrazyklin- oder Taxantherapie erhalten könnten, kommt der G-BA zu dem Schluss, Eribulin habe einen geringeren Nutzen als die zweckmäßige Vergleichstherapie.

„Wir haben im Rahmen unseres Dossiers zu Halaven dargelegt, dass Eribulin derzeit der einzige Wirkstoff ist, für den eine relevante Verlängerung des Überlebens als herausragendes Therapieziel für betroffene Patientinnen nach Versagen einer Taxan- und Anthrazyklin-Therapie nachgewiesen werden konnte“, kommentierte Frank Zeymer, Direktor der Geschäftseinheit Onkologie bei Eisai, den G-BA-Beschluss.


Kirsten Sucker-Sket