Apokix-Konjunktur-Trend

Apotheken: Schwere Einbrüche in der wirtschaftlichen Lage

Köln - 24.04.2012, 17:18 Uhr


Die wirtschaftliche Entwicklung der Apotheken in Deutschland zeigt, dass kaufmännische Anforderungen in Apotheken weiter an Bedeutung gewinnen. In der Entwicklung des Apokix-Geschäftslagenindex zeichneten sich bereits zu Beginn des vergangenen Jahres schwere Einbrüche in der wirtschaftlichen Lage deutscher Apotheken ab.

Der Apotheken-Konjunkturindex Apokix ermittelt monatlich die wirtschaftliche Stimmung der deutschen Apothekerinnen und Apotheker. Die negative Geschäftsentwicklung spiegelt sich nun auch in den betriebswirtschaftlichen Auswertungen der Treuhand Hannover wider, so die neueste Apokix-Meldung: Die Apotheken hatten im Jahr 2011 deutliche Rohgewinneinbrüche zu verkraften. Gemäß der Entwicklung des Apokix ist für das erste Quartal 2012 kaum mit einer Verbesserung der Lage zu rechnen: Nachdem der Apokix-Geschäftslagenindex zu Jahresbeginn erneut eingebrochen ist, nähert er sich aktuell lediglich dem Vorjahresniveau an. Jedoch lassen zumindest die seit Januar steigenden Werte für die Geschäftserwartung für die Geschäftslagenentwicklung im zweiten Quartal hoffen.

Mehr als jeder zweite Apotheker setzt auf kaufmännische Unterstützung durch Kooperationen

Um unter den erschwerten wirtschaftlichen Bedingungen rentabel zu bleiben, greifen viele selbständige Apotheker auf die Möglichkeit zurück, sich an einer Apothekenkooperation zu beteiligen. Während die Mitglieder einer klassischen Apothekenkooperation Beiträge in eine Kooperationskasse zahlen, können sie im Gegenzug Leistungen in Anspruch nehmen, die insbesondere kaufmännische Aufgaben in der Apotheke betreffen. Aktuell sind 56 Prozent der befragten Apothekerinnen und Apotheker Mitglied einer solchen Kooperation. Obwohl Apothekenkooperationen vielfältige Leistungen anbieten, steht die Einkaufsoptimierung mit 88 Prozent ganz oben auf der Liste der Gründe für das Engagement in einer Kooperation. An zweiter Stelle liegt die Marketingoptimierung (58 Prozent). Viele Apothekerinnen und Apotheker haben die Relevanz dieses Themas für sich erkannt und nutzen die Angebote im Bereich Werbung und Kundenbindung. Als weniger wichtig wurden hingegen Leistungen wie Finanz- und Investitionsberatungen oder Hilfen bei der Personalplanung eingestuft. Als Hinderungsgrund für eine Mitgliedschaft in einer Apothekenkooperation wurde am häufigsten genannt, dass die Kosten zu hoch seien (70 Prozent). Auch das Selbstbild des Apothekers als freier Beruf spielt bei dieser Entscheidung eine große Rolle: 66 Prozent der Befragten gaben an, dass sie sich wünschen, unabhängig zu bleiben.

Apokix – Das Stimmungsbarometer der Apotheken in Deutschland
Der Apokix dient der deutschen Apothekerschaft als Sprachrohr und bietet der Branche, seinen Vertretern und Marktpartnern fundierte Informationen über Geschäftslage und Geschäftserwartungen sowie aktuelle Themen. Teilnehmen können Leiterinnen und Leiter öffentlicher Apotheken in Deutschland. Voraussetzung ist eine einmalige Registrierung per Fax oder online unter www.apokix.de
Initiator des Apokix ist das Kölner Institut für Handelsforschung (IFH).


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