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Arzneimittelmarkt 2012
Ausgabenanstieg im März abgebremst
In den ersten drei Monaten des Jahres 2012 sind die Ausgaben der gesetzlichen Krankenkassen für Arzneimittel nach einer Frühinformation des Deutschen Apothekerverbandes (DAV) um 4,5 Prozent gestiegen. Daraus lässt sich jedoch für das Gesamtjahr keine milliardenschwere Ausgabensteigerung ableiten. Im März verlangsamte sich der Ausgabenanstieg bereits. Vielmehr kommt der DAV in seiner Jahresschätzung für 2012 auf einen Ausgabenanstieg in Höhe von „nur“ 1,55 Prozent.
Seit mehreren Monaten nutzt der GKV-Spitzenverband die DAV-Monatszahlen für politische PR-Zwecke im Zusammenhang mit der Diskussion über die GKV-Überschüsse. „Wenn das so weitergeht, landen wir bis zum Jahresende allein für Medikamente bei Mehrausgaben von über einer Milliarde Euro“, so Florian Lanz, Sprecher des Spitzenverbands der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) zu den aktuellen Daten. „Die Kosten für die Krankenhäuser steigen in diesem Jahr um rund drei Milliarden Euro auf den Rekordwert von über 63 Milliarden Euro, und auch die Honorare der niedergelassenen Ärzte und für die Zahnärzte nehmen beständig zu. Vor diesem Hintergrund ist es vernünftig, die Überschüsse aus dem vergangenen Jahr zu sichern und als Rücklagen für die künftige Versorgung der Versicherten zurückzulegen", so Florian Lanz weiter zu DAZ.online.
Laut DAV-Zahlen hat sich der Ausgabenanstieg im März jedoch auf 2,8 Prozent nach 5,5 Prozent im Januar und 5,2 Prozent im Februar abgeschwächt. Relevant für das 1. Gesamtquartal ist zudem, dass es 2012 einen Arbeitstag mehr gab als im Vorjahr. Die Zahl der ausgestellten Rezepte stieg bis Ende März um 1,2 Prozent. Da noch immer der von der Bundesregierung verhängte Preisstopp gilt, wirkt sich beim Ausgabenanstieg eine Strukturkomponente aus. Es werden vermehrt teurere Arzneimittel beispielsweise bei Rheumaerkrankungen verordnet. Genaue Zahlen darüber liegen aber noch nicht vor. Außerdem: Traditionell liegen die Arzneimittelausgaben in den Wintermonaten über dem Jahresdurchschnitt.
Auf die höchste Steigerung kamen den Angaben zufolge die Kassen im Bereich Nordrhein mit 9,3 Prozent, gefolgt von Hamburg mit sieben Prozent und Berlin mit 6,7 Prozent. In den neuen Bundesländern lag der Ausgabenzuwachs durchgehend unter dem Durchschnitt. Thüringen schaffte als einziges Land eine Verringerung, und zwar um 3,8 Prozent.
Berlin - 02.05.2012, 14:13 Uhr