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Ausstieg aus Diabetes-Geschäft
Bayer ohne „Contour“?
Rund eine Milliarde Euro Jahresumsatz bringen die Blutzucker-Messgeräte dem deutschen Pharmakonzern Bayer ein. Trotzdem soll die Sparte „Diabetes Care“ einem Bericht der Financial Times Deutschland (FTD) zufolge verkauft werden – zugunsten weiterer Investitionen im Arzneimittelmarkt. Nach Angaben der FTD hat Bayer bereits Gespräche mit Kaufinteressenten geführt.
Der Verkauf könnte Bayer einen Milliardenbetrag einbringen, den das Unternehmen für den Kauf der Tierarzneimittelsparte von Pfizer nutzen will. Gegenüber DAZ.online äußerte sich Bayer nicht zu den Verkaufsabsichten.
Der Markt der Blutzuckermessgeräte benötigt laut FTD ständig Innovationen. Beispielsweise habe der Pharmakonzern Sanofi-Aventis vergangenes Jahr ein Messgerät auf den Markt gebracht, das über Mobiltelefone anzuschließen ist. Nachdem Bayers „Diabetes Care“ aufgrund veralteter Geräte jahrelang gekriselt hatte, startete das Unternehmen zunächst eine Produktoffensive. Laut FTD steigerte Bayers Messgerät „Contour“ im Jahr 2011 den Umsatz um sechs Prozent auf 640 Millionen Euro.
Mit dem Verkauf der „Diabetes Care“ würde sich Bayer aus einem Wachstumsmarkt verabschieden: Laut der Internationalen Diabetes Gesellschaft wird die Zahl der an Diabetes Erkrankten bis zum Jahr 2030 weltweit auf 552 Millionen steigen. Schon im Jahr 2011 sind 366 Millionen Menschen betroffen. Allerdings werden in Deutschland die Kosten für Teststreifen für Typ-2-Diabetiker nicht mehr von den Krankenkassen erstattet. Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hält dies weder aus medizinischen noch aus wirtschaftlichen Gründen für notwendig.
Berlin - 09.05.2012, 12:01 Uhr