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Heiligsprechung
Hildegard ist "Heilige der Universalkirche"
Hildegard von Bingen, die schon jahrhundertelang als Heilige verehrt wird, ist nun auch offiziell heiliggesprochen worden. Die gelehrte Äbtissin war eine der berühmtesten Frauen des Mittelalters und besaß ein umfangreiches medizinisches Wissen, das auch heute noch beeindruckt. Sie stand Pate bei der Namengebung vieler Krankenhäuser und auch mancher Apotheke.
Wie der Vatikan am 10. Mai mitteilte, hat Papst Benedikt XVI. Hildegard zur Heiligen der Universalkirche erhoben. Bisher wurde sie im Wesentlichen nur im deutschsprachigen Raum und im Benediktinerorden als Heilige verehrt. Sie lebte von etwa 1098 bis 1179 und gründete ein Benediktinerinnenkloster auf dem Rupertsberg in Bingen, dem sie als Äbtissin vorstand.
Neben theologischen Werken schrieb Hildegard auch die beiden medizinischen Werke „Physica“ und „Causae et Curae“. Ihre therapeutischen Ansichten und Empfehlungen stützten sich nicht nur auf die damalige Klostermedizin, sondern auch auf die volksmedizinische Praxis, die sie aus eigener Erfahrung gekannt haben muss. Ausgehend von Hildegards Schriften, schuf der Arzt Gottfried Hertzka um 1970 die Hildegard-Medizin, die jedoch nicht nur aus schulmedizinischer, sondern auch aus historischer Sicht fragwürdig ist.
Rom - 11.05.2012, 12:04 Uhr