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Online-Arztpraxis
DrEd will expandieren
Die virtuelle Arztpraxis „DrEd“ erweitert ihr Angebot in Deutschland, aber auch in Europa. Künftig werden die Ärzte aus London nicht nur Patienten in Österreich und Deutschland, sondern auch in der Schweiz und in Frankreich betreuen. Jens Apermann, DrEd-Pressesprecher, gab in Berlin Einblicke in die Zukunftspläne des telemedizinischen Unternehmens.
So solle die Möglichkeit verbessert werden, mit dem Arzt über eine Videoschaltung zu kommunizieren. Das schaffe beim Patienten mehr Vertrauen, sagte Apermann am Freitag auf dem Kongress des Bundesverbandes Deutscher Versandapotheken. Er räumte aber ein: In einigen Fällen könnte die Bildqualität nicht ausreichen, z.B. um bei Hauterkrankungen eine genaue Diagnose zu stellen. „DrEd ist keine Praxis für alles und jeden“, betonte Apermann. Tatsächlich müssten die Ärzte etwa jeden fünften Patienten ablehnen. In einigen Fällen können die Online-Ärzte keine genaue Diagnose stellen. DrEd weise ebenfalls Patienten zurück, die offenbar unehrliche Angaben machen, damit sie ein bestimmtes Arzneimittel verschrieben bekommen. Außerdem wolle DrEd neue Möglichkeiten nutzen, die elektronische Rezepte bieten. Nähere Einzelheiten gab er dazu nicht bekannt.
Bisher besteht das medizinische Team von DrEd aus drei Ärzten. Einer von ihnen habe die Zulassung, auch an Schweizer Patienten Rezepte auszustellen. Laut Apermann wird demnächst ein Französisch sprechender Arzt das Team ergänzen.
Die in London ansässige Praxis ist von den britischen Aufsichtsbehörden zugelassen. Nach dem virtuellen Arztbesuch stellen die Ärzte bei Bedarf den Patienten Rezepte aus. Hierzulande können Verbraucher das Angebot seit November 2011 nutzen, in Österreich seit April dieses Jahres. In beiden Ländern stieß das DrEd-Modell bei Apothekern, Ärzten und Politikern auf Kritik.
Berlin - 12.05.2012, 10:00 Uhr