Arzneimittel in der Schwangerschaft

Über eine Million Klicks für www.embryotox.de

Berlin - 15.05.2012, 16:06 Uhr


Eine schwangere Kundin mit chronischem Asthma, eine stillende Mutter mit Kopfschmerzen – besonders während Schwangerschaft und Stillzeit kommen Frauen in die Apotheke und benötigen eine umfassende Beratung zu Arzneimittelrisiken. Dass in diesem Bereich viele Fragen auftauchen, zeigen die hohen Besucherzahlen einer Homepage der Charité Berlin.

Die Internetseite www.embryotox.de (oder auch www.arzneimittel-in-der-schwangerschaft.de) richtet sich gleichermaßen an Fachpersonal und interessierte Patienten. Aufgebaut mit Fördermitteln des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) und betreut durch das Pharmakovigilanz- und Beratungszentrum der Charité Berlin, „stellt die Datenbank einer breiten Öffentlichkeit qualitätsgesicherte Informationen zur Verfügung“, so die Parlamentarische Staatssekretärin Ulrike Flach. Die Internetseite wurde seit ihrer Freischaltung im Oktober 2008 nach Angaben des BMG von über einer Million Besucher aufgerufen.

Über eine Suchmaske können Empfehlungen und Erfahrungswerte zu Wirkstoffen oder Krankheitsbildern aufgerufen werden. So findet man beispielweise unter dem Stichwort „Asthma bronchiale“ die Besonderheiten einer Asthmatherapie in der Schwangerschaft und Empfehlungen zu Medikamenten. Bei Arzneimitteln wird zunächst dargestellt, wie viel über den jeweiligen Wirkstoff in Schwangerschaft und Stillzeit bekannt ist, welche Empfehlungen gemacht werden und ob es besser erprobte Alternativen gibt. Unter dem Stichwort „Pantoprazol“ kann man beispielsweise lesen, dass der „Erfahrungsumfang“ hoch sei. Dennoch werde das besser untersuchte Omeprazol zur Behandlung einer Refluxösophagitis oder Helicobacter-Pylori-Infektion empfohlen.

Um die Datenbank zu erweitern, sind die Autoren dringend auf die Informationen von Schwangeren angewiesen: Da grundsätzlich keine randomisierten Studien mit dieser Patientengruppe durchgeführt werden dürfen, beruht der Wissensstand auf der klinischen Praxis. Schwangere werden über einen Hinweis auf der Internetseite gebeten, mittels eines Online-Fragebogens oder telefonisch ihre Erfahrungen mitzuteilen. Das Pharmakovigilanzzentrum bietet den Schwangeren dafür eine individuelle kostenlose Beratung an.


Almuth Schmidt