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Treuhand Hannover
Keine Angst vor Betriebsprüfungen
Warnungen vor Steuernachforderungen in Höhe von über 100.000 Euro im Zuge von Betriebsprüfungen hält die Steuerberatungsgesellschaft Treuhand Hannover für weit übertrieben. Dem künftigen Treuhand-Geschäftsführer Andreas Ahrens sind aus seiner Praxis hingegen in der Regel nur vierstellige Summen bis zu „maximal fünfstellige Nachforderungen im niedrigen Bereich“ bekannt.
Aber Acht geben sollten die Apotheker schon, wenn die Betriebsprüfer der Finanzbehörden anrücken, rät die Treuhand. Denn die Finanzbehörden gingen immer noch von durchschnittlichen Rohgewinnen von 25 bis 31 Prozent aus. „Die Finanzämter arbeiten noch mit den Zahlen von 2006“, so Ahrens. Die Betriebsprüfer gingen meistens noch immer von einem Rohgewinn von durchschnittlich 28 Prozent aus. Dabei belegten die Treuhand-Zahlen längst einen Wert von nur noch 25,5 Prozent.
Und diese Abweichung kann fatale Folgen nach sich ziehen. Da die Betriebsprüfung meist drei bis vier Jahre umfasst, können Differenzen rasch zu überhöhten Schätzungen der Betriebsprüfer führen. Meistens gelinge es den Steuerberatern, in Zusammenarbeit mit den EDV-Anbietern der Apotheken zwar solche Irrtümer auszuräumen. Aber: Zunächst sitzt der Schock.
Die meisten Probleme bei der Betriebsprüfung treten laut Treuhand bei den Warenwirtschaftssystemen auf. In der Regel handele es sich um harmlose Bedienungs- oder Softwarefehler. Die Treuhand rät daher, die Apothekenteams gut schulen zu lassen und alle Vorgänge in der Software zu dokumentieren. Die Treuhand warnt zugleich vor einer Dramatisierung von Betriebsprüfungen bei Apothekern. Die Prüfungen erfolgten wie bei anderen „geldnahen“ Unternehmen auch. Ahrens: „Eine Kriminalisierung von Apothekern ist nicht gerechtfertigt.“
Berlin - 30.05.2012, 16:14 Uhr