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Arzneimittelmissbrauch
WIPIG unterstützt Apotheker als Präventions-Berater
Als Elvis Presley im August 1977 starb, wurden in seinem Blut Rückstände von circa zehn verschiedenen Arzneimitteln gefunden. Er war am Ende seines Lebens – wie derzeit geschätzte 1,4 bis 1,9 Millionen Menschen in Deutschland – medikamentenabhängig. Ein Laien-Vortrag, den das Wissenschaftliche Institut für Prävention im Gesundheitswesen (WIPIG) Apotheken zur Verfügung stellt, versucht auch mittels prominenter Beispiele eine Brücke zwischen Patienten und dem Thema Medikamentenabhängigkeit zu schlagen.
Apothekerinnen und Apothekern kommt bei der Aufklärung über die Risiken des Medikamentenmissbrauchs eine besondere Bedeutung zu. Sie kontrollieren nicht nur den Zugang zu den Medikamenten, sondern haben durch ihren direkten Kontakt mit den Patientinnen und Patienten die Gelegenheit, mit ihnen ins Gespräch zu kommen und Hilfestellung anzubieten. Das WIPIG unterstützt nun seinerseits die Apotheken bei dieser Aufgabe – dazu hat es einen Vortrag erarbeitet.
Die knapp 50 Folien umfassende Präsentation, die sich für Patientenveranstaltungen von Apotheken anbietet, enthält grundlegende Informationen zum Thema Arzneimittelmissbrauch. Es werden die möglichen Ursachen und Risiken aufgezeigt sowie die kritischen Substanzen genannt. Überdies gibt es Vorschläge für mögliche Alternativen zur Medikamenteneinnahme. Der Vortrag hält neben den Charts für die Patienten auch an den Apotheker adressierte Anregungen zur Gestaltung eines spannenden Vortrags. Zudem hält er fachliche Zusatzinformationen bereit. Auch bleibt es den Apothekern überlassen, den Vortrag für ihr jeweiliges Zielpublikum anzupassen.
Das Spektrum der vorgestellten Arzneimittelgruppen reicht von verschreibungspflichtigen Opioiden und Benzodiazepinen bis zu apothekenpflichtigen nichtsteroidalen Antirheumatika und Nasenspray. Das WIPIG gibt jeweils Ratschläge zur gezielten Ansprache bestimmter Patientengruppen: Beispielsweise sollte ein Vortag für die „Generation 50+“ hauptsächlich die Substanzgruppen der Benzodiazepine, der H1-Antihistaminika, Abführ- und Schmerzmittel thematisieren, wohingegen sich Apotheker bei Vorträgen in Betrieben auf Informationen zu Psychostimulantien, Schmerz- und Beruhigungsmitteln konzentrieren sollten.
In einer gemeinsamen Pressemitteilung begrüßte auch die Drogenbeauftragte der Bundesregierung Mechthild Dyckmans (FDP) das Projekt des WIPIG: Sie unterstütze jede Initiative von Seiten der Apothekerschaft, die zu einer besseren Aufklärung von Patientinnen und Patienten über den verordnungsgemäßen Gebrauch von Medikamenten führe, sagte Dyckmans anlässlich eines Gesprächs mit dem WIPIG.
Der Vortrag findet sich durch ein Passwort geschützt auf der Webseite www.wipig.de. Bei Interesse kann das Passwort per E-Mail mit dem Stichwort „Arzneimittelmissbrauch“ an info@wipig.de angefordert werden. Das Institut erbittet sich nach dem Vortrag einen Erfahrungsbericht. Auch hierfür findet sich auf der Webseite eine Vorlage.
Weitere Informationen:
Informationsblatt des WIPIG zum Vortrag über Arzneimittelmissbrauch
Berlin - 05.06.2012, 18:13 Uhr