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Pharmacon Meran
Solidarität mit italienischen Apothekern
Die gestern Abend anlässlich des Pharmacon-Kongresses in Meran versammelten deutschen Apotheker haben ihren italienischen Kollegen ihre Solidarität bekundet. Unter dem Sparprogramm „Rettet Italien“ von Ministerpräsident Mario Monti sehen diese ihr Apothekensystem massiv bedroht.
In den Apotheken Italiens herrscht Unruhe – dafür gibt es mehrere Ursachen. Beispielsweise wurden in Supermärkten „Parafarmacie“ erlaubt und die Anzahl der Apotheken in ländlichen Gebieten drastisch erhöht. Beschlossen wurde zudem eine Altersbegrenzung für Apothekenleiter von 63 Jahren – und das bei gleichzeitiger Erhöhung des Rentenalters auf 65 Jahre. Nicht zuletzt warten viele Apotheker inzwischen länger als ein Jahr auf die Auszahlung ihres Honorars durch die Krankenversicherung.
Die Pharmacon-Teilnehmer verabschiedeten angesichts dieser Situation eine Solidaritätsnote an die italienischen Apotheker – hier ihr Wortlaut:
„Die in Meran versammelten deutschen Apothekerinnen und Apotheker bekunden ihre Unterstützung für ihre italienischen Kolleginnen und Kollegen. Mit großer Sorge nehmen sie Berichte über aktuelle Fehlentwicklungen in Italien zur Kenntnis.
Arzneimittel sind Waren der besonderen Art und daher für einen rein kommerziell ausgerichteten Vertrieb nicht geeignet. Die Leistungen der unabhängigen und freiberuflich geführten Apotheken erhöhen die Kosten nicht, sondern senken sie durch Förderung des richtigen Arzneimitteleinsatzes.
Die Apotheken für ihre Leistungen und die abgegebenen Arzneimittel erst mit erheblicher Verspätung zu entgelten, ist keine sinnvolle Sparmaßnahme, sondern gefährdet die wirtschaftliche Basis einer qualitativ hochwertigen Versorgung der Bevölkerung.“
ABDA-Präsident Heinz-Günter Wolf hält Solidarität für unerlässlich: „In Europa müssen die Apotheker noch stärker als bisher über die Grenzen hinweg zusammenhalten, um den Wert der unabhängigen und freiberuflichen Apotheke zu erhalten“, betonte er.
Meran - 07.06.2012, 12:04 Uhr