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ABDA-Führungsdiskussion
Diefenbach: Unzufriedenheit mit ABDA riesengroß
Nach dem von Erika Fink angekündigten Rückzug von der Spitze der Bundesapothekerkammer hat der stellvertretende Vorsitzende des Hessischen Apothekerverbandes, Dr. Hans-Rudolf Diefenbach, eine umfassende Neuorientierung des ABDA-Vorstandes gefordert: „Wir brauchen für unsere wirtschaftlichen und politischen Interessen eine Standesvertretung, die mit gebotener Härte und Dynamik auftritt“, sagte Diefenbach gegenüber DAZ.online.
Angesichts des hohen Frauenanteils in der Apothekerschaft forderte Diefenbach bei der anstehenden Neubesetzung des Präsidentenamtes der Bundesapothekerkammer, der ABDA-Präsidentschaft und anderer wichtiger Positionen in der ABDA-Führung die Berücksichtigung von Apothekerinnen: „Auf jeden Fall gehört eine Frau in die oberste Führung“ sagte Diefenbach zu DAZ.online. Angesichts von Frauenanteilen über 70 Prozent dürfe die ABDA-Führung keine „Männerrunde“ sein.
Von der neuen ABDA-Spitze wünsche er sich einen „scharfzüngigen Umgang mit der Politik“, so Diefenbach. Ärztefunktionär Frank Ulrich Montgomery trete „ganz anders auf und nicht so weichzüngig“ und sei damit erfolgreicher. „Die Verständnislosigkeit an der Basis für unsere Berufspolitik ist riesengroß“, so Diefenbach.
Es gebe eine „ganze Reihe offener Baustellen“, kritisierte Diefenbach: Die Imagebildung der Apotheker in der Öffentlichkeit durch die ABDA-Führung sei nicht „so wie wir das gerne hätten“. Die Themen Vergütung und Pick-up-Verbot seien weiterhin ungelöst. Es werde viel darüber geredet, aber zu wenig gehandelt. Aber auch intern müsse die ABDA-Führung anders agieren: So gebe es vor allem in der Vertragsabteilung im Apothekerhaus-Haus in Berlin erhebliche Personalprobleme zum Nachteil der Apotheker vor Ort.
Berlin - 15.06.2012, 10:04 Uhr