Kooperation von DAV und Allianz

Rund 700 Apotheken bieten Direktabrechnung

Berlin - 19.06.2012, 16:51 Uhr


Seit Mai bietet die Allianz Private Krankenversicherung (APKV) ihren Versicherten bundesweit einen neuen Service an: Für Arzneimittel, die mehr als 750 Euro kosten, müssen sie nicht mehr in Vorleistung treten, sondern können die Apotheke direkt mit der Versicherung abrechnen lassen. Rund 700 Apotheken beteiligen sich bereits an dem Vertrag zwische APKV und Deutschem Apotheker Verband.

Örtliche Apotheken können zusammen mit dem Versicherten einen Antrag für die Direktabrechnung bei der Versicherung stellen. Sobald sie eine Zusage erhalten haben, kann die Apotheke ab einer Gesamtrechnungssumme von 750 Euro direkt mit der Allianz abrechnen. Christan Molt, Vorstand Leistungsmanagement bei der APKV, betont: „Gerade für schwer erkrankte Kunden bedeutet das sowohl finanziell als auch organisatorisch eine deutliche Entlastung.“

Ein Jahr lang hatten Allianz und DAV die Direktabrechnung in einem Modellversuch in Bayern erprobt. Mehr als 300 Apotheken waren dort dem Vertrag beigetreten; mehr als 200 Abrechnungen zwischen Apotheken und APKV wurden durchgeführt. 70 Prozent der teilnehmenden Apotheken hatten sich dafür ausgesprochen, den Vertrag fortzuführen. Für den DAV-Vorsitzenden Fritz Becker ein Erfolg: „Die große Zahl an Apotheken, die sich bereits dem Modulvertrag in der Modellregion angeschlossen haben, zeigt uns, dass wir mit dem Vertrag über die Direktabrechnung für Privatversicherte richtig liegen und dass er sich auch auf bundesweiter Ebene bewähren wird.“ Denn von der Direktabrechnung profitierten auch die Apotheken, so Becker. Sie könnten Patienten, die viele oder besonders teure Arzneimittel benötigen, eine besondere Dienstleistung bieten und so ihre Kundenbindung verstärken.

Noch wird der Vertrag vor allem in der ursprünglichen Modellregion gelebt. Wie eine Liste der teilnehmenden Apotheken zeigt, waren zum 25. Mai bereits 585 bayerische Apotheken mit von der Partie. Insgesamt waren Ende Mai 678 Apotheken beigetreten. Die meisten Neuzugänge sind aus Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Thüringen. In Nordrhein-Westfalen, Hessen und Sachsen waren vor knapp vier Wochen noch keine Apotheken beteiligt.

Becker sieht in dem Modulvertrag erst einen Anfang für innovative Vertragsgestaltungen: „Als Apotheker wollen wir noch mehr zukunftsweisende und patientenorientierte Projekte und Kooperationen anstreben, auch wenn es manchmal nur wenige Menschen betrifft.“


Kirsten Sucker-Sket